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Wissenschaft
18. Januar 2007. Mit zehn neuen virtuellen Instituten verstärkt die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren ihre Ver¬netzung mit Hochschulen. Bei dieser neuartigen Kooperationsform, die nicht an einen Ort gebunden ist, bündeln die Partner ihre Kompetenzen, um wichtige Forschungsfragen zu beantworten. Die virtuellen Institute werden für drei Jahre mit jeweils bis zu 300.000 Euro pro Jahr aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds des Präsidenten gefördert.
"Virtuelle Institute haben sich als äußerst erfolgreich erwiesen. Einige dieser Initiativen bilden heute sogar den Kern größerer Netzwerke", so Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. Nach zwei Ausschreibungsrunden in den Jahren 2003 und 2004 arbeiten inzwischen 65 Virtuelle Institute mit über 150 Partnern aus 51 Hochschulen. Sie werden über einen Zeitraum von drei Jahren mit insgesamt 46 Millionen Euro gefördert. Das Geld kommt dabei zu einem erheblichen Teil auch den Hochschulen zugute.
"Dass wir noch einmal weitere virtuelle Institute fördern können, verdanken wir der Budgetsteigerung, die uns Bund und Länder im Rahmen des Paktes für Forschung und Innovation zugesagt haben", sagt Mlynek. Mit dem Pakt habe sich die Helmholtz-Gemeinschaft unter anderem verpflichtet, die Zusammenarbeit mit den Hochschulen weiter auszubauen. Nach 2006 werden auch in den Jahren 2007 und 2008 jeweils zehn weitere Virtuelle Institute ausgeschrieben. Um international eine größere Sichtbarkeit zu schaffen, wird die Gemeinschaft verstärkt auf die Einbindung internationaler Partner achten.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der beteiligten Partner arbeiten in einem Virtuellen Institut an aufeinander abgestimmten Arbeitspaketen, um klar definierte Forschungsziele zu erreichen. Zu den Zielen gehören auch die gemeinsame Einwerbung von Drittmitteln und die fächer- und einrichtungsübergreifende Nachwuchsförderung. Jedes Virtuelle Institut entwickelt eine Management- und Führungsstruktur und wird durch eine Sprecherin oder einen Sprecher nach außen vertreten. Weitere Informationen finden sich unter http://www.helmholtz.de/Virtuelle_Institute
In der aktuellen Ausschreibungsrunde werden folgende Virtuelle Institute gefördert:
1. Forschungsbereich Energie: Advanced ECRH for ITER
Thema: Entwicklung einer Mikrowellen-Heizung für den internationalen Fusionsreaktor ITER
Federführendes Helmholtz-Zentrum: Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, Garching
Weiteres beteiligtes Helmholtz-Zentrum: Forschungszentrum Karlsruhe
Sprecher: Prof. Dr. Hartmut Zohm
Beteiligte Hochschulen: Universität Stuttgart, U Karlsruhe, Russian Academy of Science, Nihzny (Russland), Instituto di Fisica del Plasma, Milano (Italien)
2. Forschungsbereich Erde und Umwelt: Aerosol Cloud Interactions
Thema: Rolle von Aerosolen bei der Eisbildung in Wolken und in Klima-Modellen
Federführendes Helmholtz-Zentrum: Forschungszentrum Karlsruhe
Weitere beteiligte Helmholtz-Zentren: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt,
Forschungszentrum Jülich
Sprecher: Prof. Dr. Thomas Leisner
Hochschulen: U Mainz, U Frankfurt/M., U Heidelberg, University of Hertfordshire (UK), Tel Aviv University (Israel)
3. Forschungsbereich Erde und Umwelt: Virtual Institute for Portable NMR
Thema: Entwicklung mobiler NMR-Spektroskopieverfahren zur Untersuchung von Wasserkreisläufen und der Wassernutzung in Ökosystemen
Federführendes Helmholtz-Zentrum: Forschungszentrum Jülich
Weiteres beteiligtes Helmholtz-Zentrum: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
Sprecher: Prof. Dr. Ulrich Schurr, Prof. Dr. Peter Blümler
Hochschulen: TH Aachen, U Würzburg, U Wageningen (Niederlande)
4. Forschungsbereich Gesundheit: German Network for System Genetics
Thema: Genetische Grundlagen für die Anfälligkeit gegenüber Infektions- und anderen Krankheiten
Federführendes Helmholtz-Zentrum: Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Braunschweig
Weiteres beteiligtes Helmholtz-Zentrum: Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, Berlin
Sprecher: Prof. Dr. Klaus Schughart
Hochschulen: U Hannover, U München, TU München, U Lübeck, HU Berlin, U Bonn, University of Amsterdam
5. Forschungsbereich Gesundheit: Helmholtz Virtual Institute of Neurodegeneration & Ageing
Thema: Entstehung neurodegenerativer Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson in Verbindung mit Alterungsprozessen
Helmholtz-Zentrum: GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Neuherberg
Sprecher: Prof. Dr. Wolfgang Wurst
Hochschulen: U München, TU München
6. Forschungsbereich Schlüsseltechnologien: High Productivity Supercomputing
Thema: Entwicklung einer skalierbaren Entwicklungsumgebung für die Leistungs- und Fehleranalyse von Anwendungen im Supercomputing
Helmholtz-Zentrum: Forschungszentrum Jülich
Sprecher: Prof. Dr. Felix Wolf
Hochschulen: TH Aachen, TU Dresden, University of Tennessee
7. Forschungsbereich Schlüsseltechnologien: Improving Performance and Productivity of Integral Structures through Fundamental Understanding of Metallurgical Reactions in Metallic Joints
Thema: Verständnis und Kontrolle der Prozesse, die bei der Verarbeitung und Verbindung von modernen Leichtbauwerkstoffen eine Rolle spielen, um neue Klassen solcher Werkstoffe zu entwickeln.
Federführendes Helmholtz-Zentrum: GKSS-Forschungszentrum Geesthacht
Weiteres beteiligtes Helmholtz-Zentrum: Forschungszentrum Karlsruhe
Sprecher: Dr.-Ing. Jorge F. dos Santos
Hochschulen: TU Berlin, RU Bochum, Cranfield University (UK)
8. Forschungsbereich Struktur der Materie: Nano-Scale Imaging Using Coherent Hard X-rays
Thema: Entwicklung neuer Methoden zur dreidimensionalen Stukturanalyse im Nanobereich mit harten Röntgenlasern.
Helmholtz-Zentrum: Deutsches Elektronen-Synchrotron
Sprecher: Prof. Dr. Tim Salditt
Hochschulen: U Göttingen, TU Dresden
9. Forschungsbereich Struktur der Materie: Spin and Strong QCD
Thema: Untersuchung der starken Wechselwirkung in Bausteinen des Atomkerns
Federführendes Helmholtz-Zentrum: Forschungszentrum Jülich
Weiteres beteiligtes Helmholtz-Zentrum: Gesellschaft für Schwerionenforschung, Darmstadt
Sprecher: Prof. Dr. Ulf-G. Meißner
Hochschulen: U Bonn, U Bern, INFN Ferrera (Italien), University Krakow (Polen), University di Turino
10. Forschungsbereich Verkehr und Weltraum: Design of Safety Critical Automotive Systems
Thema: Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen, die sich an menschlichen Bedürfnissen orientieren
Helmholtz-Zentrum: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
Sprecher: Dipl.-Ing. Jürgen Rataj
Hochschulen: U Oldenburg, TU Braunschweig
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Mathematik, Medizin, Physik / Astronomie, Verkehr / Transport
überregional
Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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