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19.01.2007 14:11

Gesetz zu Zeitvertragsregelungen im Wissenschaftsbereich nicht ausreichend

Dr. Kerstin Elbing Geschäftsstelle Berlin
Verbund biowissenschaftlicher und biomedizinischer Gesellschaften (VBBM)

    Die im vbbm und vdbiol zusammengeschlossenen Biowissenschaftler begrüßen das vom Bundestag beschlossene "Gesetz zur Änderung Arbeitsrechtlicher Vorschriften in der Wissenschaft". Es baut Einstellungshürden ab und ermöglicht Nachwuchswissenschaftlern eine berufliche Perspektive in Deutschland. Kritisch ist jedoch, dass die Ungleichbehandlung von Biologen und Biomedizinern, die in der biomedizinischen Forschung vergleichbare Aufgaben erfüllen, fortgeschrieben wird.
    Beide Verbände weisen darauf hin, dass das Gesetz allein nicht ausreicht um eine Beschäftigung unter den besonderen Bedingungen der Wissenschaft dauerhaft attraktiv zu machen und mahnen einen umfassenden Wissenschaftstarifvertrag an.

    Das beschlossene Gesetz präzisiert die Befristungsdauer von Beschäftigungsverhältnissen zur Qualifikation. Es trägt in vielen Fällen zu größerer Rechtssicherheit bei und hebt einzelne Restriktionen bei der Weiterbeschäftigung auf Drittmittelbasis auf. Diese hatten sich gerade bei biowissenschaftlichen Forschungsgruppen besonders negativ ausgewirkt, wie eine Umfrage des von vbbm und vdbiol ergeben hatte. Biomedizinische Arbeitsgruppen stehen aber auch nach der Neuregelung vor dem Problem unterschiedlicher Befristungsregelungen für Biowissenschaftler und Mediziner, auch wenn diese im gleichen Projekt beschäftigt sind.

    Das neue Gesetz kann einen umfassenden Wissenschaftstarifvertrag, der den besonderen Bedingungen im Wissenschaftsbereich gerecht wird, nicht ersetzen. Gerade in der biomedizinischen Forschung ist derzeit ein Abwandern qualifizierter Kräfte in besser vergütete Bereiche zu beobachten. - So zum Beispiel im klinischen Bereich, der nach Abschluss des Tarifvertrages für Mediziner deutlich an Attraktivität gewonnen hat. Diese tarifliche "Insellösung" führt zum Zerfall interdisziplinärer biomedizinischer Wissenschaftlerteams und unterstreicht die Notwendigkeit eines allgemeinen Wissenschaftstarifvertrags.
    Vbbm und vdbiol fordern von den Tarifparteien, unverzüglich die Verhandlungen über einen umfassend Tarifvertrag für wirklich alle im Bereich der Wissenschaft Beschäftigten aufzunehmen.

    Weitere Informationen: Dr. Kerstin Elbing (elbing@vbbm.de; Tel. 030-27891916)


    Weitere Informationen:

    http://www.vdbiol.de/content/e6/e4355/index_ger.html (Umfrageergebnisse)
    http://vbbm.de/docs/Position_HRG_Befristungen.pdf (Position)


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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