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19.01.2007 16:53

Die"Symphonie der Tausend"

Christel Lauterbach Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Jubiläumskonzert des Universitätsorchesters Gießen mit zahlreichen Gießener Chören: Auf dem Programm steht Gustav Mahlers 8. Symphonie, die so genannte "Symphonie der Tausend", am 3. und 4. Februar 2007 jeweils um 19.30 Uhr im Audimax der Universität (Philosophikum II, Haus A, Karl-Glöckner-Straße 21, 35394 Gießen). Eintrittskarten zu dem Jubiläums-Konzert aus Anlass des 400. Geburtstags der Universität Gießen sind zum Preis von € 15,00 (€ 6,00 für Schüler und Studierende) zzgl. Vorverkaufsgebühr bei der TouristInfo am Berliner Platz in Gießen (Tel.: 0641 97511-60, Fax 0641/76957, E-Mail: tourist@giessen.de) oder an der Abendkasse zu erhalten.

    Im Jahr 2007 feiert die Universität Gießen ihr 400-jähriges Bestehen. Anlässlich der 400-Jahr-Feier wird das Semesterabschlusskonzert des Universitätsorchesters Gießen diesmal etwas ganz Besonderes bieten: Um die Verbundenheit der Universität mit der Stadt Gießen und ihrer Bevölkerung auch musikalisch zu dokumentieren, hat Universitätsmusikdirektor (UMD) Stefan Ottersbach eine Aufführung von Gustav Mahlers 8. Symphonie, die seit ihrer Uraufführung im Jahr 1910 in München den Beinamen "Symphonie der Tausend" trägt, auf das Programm gesetzt. Gemeinsam mit der Petruskantorei Gießen (Leitung: Herfried Mencke), der Johanniskantorei Gießen (Leitung: Christoph Koerber), dem Chor der Liebigschule Gießen (Leitung: Dr. Jörg-Michael Abel) und dem Kinderchor des Stadttheaters Gießen (Leitung: Martin Gärtner) wird die Symphonie am 3. und 4. Februar 2007 jeweils um 19.30 Uhr im Audimax der Universität (Philosophikum II, Haus A, Karl-Glöckner-Straße 21, 35394 Gießen) erstmalig in Gießen zur Aufführung gelangen.

    Seit Monaten wird das Werk in den verschiedenen Ensembles schon geprobt, um in den nächsten Wochen zu einer Einheit zusammengeführt zu werden. Diese intensive Zusammenarbeit der einzelnen Klangkörper hat es in dieser Form in Gießen noch nie gegeben. UMD Stefan Ottersbach ist es außerdem gelungen, mit Sybille Plocher (Sopran - Folkwang-Hochschule Essen), Susanne Serfling (Sopran - Staatstheater Darmstadt), Kira Petry (Alt - Gießen), Silvia Fichtl (Alt - Staatsoper München), Girard Rhoden (Tenor - Ulmer Theater), Frank Schiller (Bariton - Staatsoper Dresden, Theater Erfurt) und Nikolaus Meer (Bass - Hannover) international tätige Solisten zu verpflichten, die dieser Aufführung sicherlich den letzten Glanz verleihen werden. Zwei hoffentlich gut besuchte Aufführungen wären für alle Beteiligten die größte Motivation, um auch in Zukunft weitere gemeinsame Projekte zu planen, und der schönste Lohn für monatelange harte Probenarbeit.

    Die 8. Symphonie in Es-Dur von Gustav Mahler ist das bis zum Zeitpunkt ihrer Entstehung im Jahr 1906 größt-disponierte symphonische Werk. Mahler selbst sah es als sein "Opus Magnum" an und schrieb nach dessen Vollendung an den Dirigenten Willem Mengelberg: "Ich habe eben meine 8. vollendet. - Es ist das Größte, was ich bis jetzt gemacht. Und so eigenartig in Inhalt und Form, daß sich darüber gar nicht schreiben läßt. - Denken Sie sich, daß das Universum zu tönen und zu klingen beginnt. Es sind nicht mehr menschliche Stimmen, sondern Planeten und Sonnen, welche kreisen."

    Mahler wählte als Text für diese erstmals komplett durchgesungene Symphonie die Schlussszene aus Goethes Faust, die "Anachoretenszene" aus. Eher zufällig fiel ihm der Text des alten Pfingsthymnus "Veni creator spiritus" in die Hände, den er als kongeniale Ergänzung der Goethe-Vertonung voransetzte. Er hat diese Symphonie in nur drei Wochen geschrieben, die Instrumentation inbegriffen. Diese selbst für Mahler extrem kurze Kompositionszeit begründete er selbst mit einem "inneren Zwang", der ihn vor sich selbst hergetrieben habe. In der groß angelegten Form und Besetzung dieses Werks manifestiert sich auf exemplarische Weise die religiös-ethische Gesinnung Mahlers, die auf eine möglichst umfassende Gemeinschaft der Menschen ausgerichtet war. Dieser Gemeinschaft der Menschen baute er, wie Paul Bekker schreibt, mit diesem Werk "den Tempel seiner Kunst".

    Interessanterweise hat sich Gustav Mahler - im Gegensatz zur kurzen Entstehungszeit - mit der Uraufführung der Symphonie unverhältnismäßig lange Zeit gelassen. Man könnte fast den Eindruck gewinnen, er habe Skrupel vor seiner eigenen Genialität gehabt. Das Werk wurde am 12. September 1910 in München in Anwesenheit u.a. von Thomas Manns erstmals aufgeführt und brachte Mahler den größten Erfolg seines Lebens.

    Eintrittskarten zu dem Jubiläums-Konzert in Gießen sind zum Preis von € 15,00 (€ 6,00 für Schüler und Studierende) zzgl. Vorverkaufsgebühr bei der TouristInfo am Berliner Platz in Gießen zu erhalten (Tel.: 0641 97511-60, Fax 0641/76957, E-Mail: tourist@giessen.de) oder an der Abendkasse.


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-giessen.de/orchester/


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    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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