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Wissenschaft
Medienmitteilung der Uni Bayreuth, Nr. 46/97, 7. August 1997
Passend zur Festspielzeit: Internationales und fachuebergreifendes Symposium:
DAS WEIB DER ZUKUNFT - FRAUENGESTALTEN UND FRAUENSTIMMEN BEI WAGNER
Wagner-Saengerinnen Schwarz, Priew und Martin sowie Buehnenbildnerin Rosalie dabei
Bayreuth (UBT). Gerade richtig zur Bayreuther Wagner-Festspielzeit kommt ein Symposium mit dem Titel "Das Weib der Zukunft - Frauengestalten und Frauenstimmen bei Wagner", das die Bayreuther Musiktheaterspezialistin und Professorin Dr. Susanne Vill fuer den 9. bis 11. August (Arvena-Kongress-Hotel, Eduard-Bayerlein-Str. 5a) organisiert hat. Das Thema widmet sich einem bisher kaum systematisch erforschten Bereich, der mit dem Schwerpunkt der Saengerstimmen insofern besonders aktuell ist, als Wagner- Interpretinnen wie Hanna Schwarz, Uta Priew und Janis Martin auftreten und in das Symposium einbezogen werden.
Die Bilder von Weiblichkeit, denen man in Richard Wagners Werk begegnet, zeigen ein breites Spektrum unterschiedlicher Typen und Charaktere, deren Quellen und musikdramatische Gestaltung bisher nicht systematisch abgehandelt wurden. Dies ist um so erstaunlicher, als die Frauengestalten in Wagners Werk aufgrund ihres Bezuges zur nordischen wie auch zur griechischen Mythologie fuer die Entstehungszeit der Musikdramen aussergewoehnlich und damit gerade fuer die aktuelle Frauenforschung von besonderem Interesse sind. Wagner hat mit den Heroinen in seinen Werken einen neuen Frauentypus fuer die Buehne und mit der Konzeption der hochdramatischen "Sing-Schauspielerin" ein neues Stimmfach im Musiktheater geschaffen.
Das Spektrum des Themas reicht von Wagners persoenlich gepraegter Erfahrung, seinen Vorbildern in Mythologie, Kunst und Literatur, ueber seine Philosophie vom "Weiblichen im Menschlichen", seine Frauengestalten in den Opern und Musikdramen bis hin zu deren Rezeptionsgeschichte. Fuer die Tagung wurden mit Blick auf die szenische Realisierung die werkbezogenen Aspekte der Frauengestalten ausgewaehlt.
Das interdisziplinaere Symposion versammelt Wissenschaftler wie u. a. Dieter Borchmeyer (Heidelberg), Inga Lewenhaupt (Stockholm) und Udo Bermbach (Hamburg) wie auch Interpretinnen der Partien von international hoher Reputation. Sie werden sich mit den Ideen und Wesenszuegen dieser Frauengestalten in ihrer dramaturgischen Konzeption, ihrer poetisch-dramatischen Gestaltung, in der musikalischen Komposition und Interpretation beschaeftigen.
Mit dabei ist auch die Buehnenbildnerin Rosalie, die Wagners "Ring des Nibelungen" bei den Bayreuther Festspielen mit einer radikal postmodernen Aesthetik imaginiert und ausgestattet hat und deren Bilderwelt, Raumkonzepte und Intertexte im Rahmen eines Lichtbildervortrags diskutiert werden.
Die freundliche Unterstuetzung durch Festspielleiter und Wagner- Enkel Wolfgang und dessen Frau Gudrun, die die Schirmherrschaft ueber das Symposium uebernommen hat, ermoeglicht es, in der Zusammenarbeit mit den Bayreuther Festspielen den Blick auf Wagners musikalische Gestaltung seiner weiblichen Figuren zu ergaenzen, durch die Fragen nach der szenischen Realisierung und dazu noch die Saengerinnen grosser Wagner-Partien zu ihrer Arbeit an den Rollen, zu ihren Erfahrungen mit den technischen und stilistischen Besonderheiten des Wagner-Gesangs zu befragen.
Eroeffnet wird das Symposium am Samstag (9. August, 10.00 Uhr, Arvena-Kongress-Hotel) durch die Schirmherrin Gudrun Wagner, den Vorsitzenden des Richard-Wagner-Verbandes Paul Goetz und den Praesidenten der Universitaet Bayreuth, Professor Dr. Helmut Buettner.
Programm:
Samstag 9. August 1997, 10.00 Uhr Eroeffnung: Gudrun Wagner * Bayreuther Festspiele, Paul Goetz * Richard-Wagner-Verband und Prof. Dr. Helmut Buettner * Universitaet Bayreuth Prof. Dr. Dieter Borchmeyer, Heidelberg Vom Weiblichen im Menschlichen. Wagners Vorbilder von Weiblichkeit in Mythologie, Literatur und Kunst Prof. Dr. Inga Lewenhaupt, Stockholm Komponierte Weiblichkeit im RING DES NIBELUNGEN: Bruennhilde Hanna Schwarz Wagner-Gesang und Rolleninterpretation im Gespraech mit Professor Dr. Susanne Vill
Samstag, 9. August 1997, 15.00 Uhr Prof. Dr. Ursula Link-Heer, Bayreuth Weibliches Handeln. Anmerkungen zu Wagners Dramaturgie Prof. Dr. Udo Bermbach, Hamburg Utopische Potentiale in Wagners Frauengestalten Rosalie RingBildObjektRaeume Lichtbildervortrag
Sonntag 10. August 1997, 10.00 Uhr Sabine Zurmuehl, Berlin Visionen und Ideologien von Weiblichkeit in Wagners Frauengestalten Prof. Dr. Claudia Zenck, Graz Komponierte Weiblichkeit in TRISTAN UND ISOLDE Uta Priew Wagner-Gesang und Rolleninterpretation im Gespraech mit Professor Dr. Susanne Vill
Montag 11. August 1997, 10.00 Uhr Dr. Sven Friedrich, Bayreuth Wagners philosophische Ideen von Weiblichkeit Dr. Ulrike Kienzle, Frankfurt Komponierte Weiblichkeit im PARSIFAL Janis Martin Wagner-Gesang und Rolleninterpretation im Gespraech mit Professor Dr. Susanne Vill
Organisation: Prof. Dr. Susanne Vill Der Unkostenbeitrag pro Veranstaltung betraegt 5,-- DM.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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