idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
22.01.2007 11:31

Handchirurgen immer häufiger im OP gefragt

Helena Reinhardt Referat Öffentlichkeitsarbeit
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    10. OP-Trainingskurs am Uniklinikum Jena reagiert auf steigende Eingriffszahlen und Patientenerwartungen

    Die speziellen Kenntnisse der Handchirurgen sind immer öfter im Operationssaal gefragt: Im vergangenen Jahr ist am Universitätsklinikum Jena (UKJ) die Zahl der Operationen, zu denen Handchirurg Oberarzt Reinhard Friedel und sein Team gerufen wurden, um 35 Prozent auf über 900 Eingriffe gestiegen. Vor zehn Jahren, 1996, lag diese Zahl gerade mal bei 272.

    "Handverletzungen haben in letzter Zeit sehr stark zugenommen, vor allem, weil Holz wieder als preiswerter Brennstoff gefragt ist", erklärt Dr. Reinhard Friedel, Oberarzt an der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am UKJ, diesen Anstieg. Das sei aber nur eine Seite der Medaille: "Die Patienten haben heute auch höhere Erwartungen an die Funktionsfähigkeit ihrer Hand nach der Operation und kommen daher verstärkt zu uns in ein spezialisiertes Zentrum für Handchirurgie", so Oberarzt Friedel.

    Diesen Entwicklungen widmet sich der 10. handchirurgische Workshop, der vom 25. bis 27. Januar am Universitätsklinikum Jena stattfindet. Zur Jubiläumsveranstaltung erwarten die Handchirurgen etwa 70 Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet. Zu der Weiterbildung für Fortgeschrittene gehören auch drei praktische Teile, in denen in Kooperation mit dem Institut für Anatomie I Übungen zu Operationstechniken angeboten werden. "Als Referenten haben wir die renommiertesten Handchirurgen Deutschlands gewinnen können", freut sich Reinhard Friedel. Thema des dreitägigen Workshops sind vor allem aktuelle Entwicklungen in den drei Bereichen der Handchirurgie - der Knochen-, Nerven- und der plastischen Chirurgie. Neben den Innovationen kommen aber auch hergebrachte Methoden zu Ehren: So wird Dr. Torsten Dönicke vom UKJ das altbewährte Verfahren der unterstützenden Behandlung venösen Blutrückflusses bei wieder angenähten Fingern mit Hilfe medizinischer Blutegel vorstellen. "Nach mikrochirurgischen Wiederherstellungen kleinster Gefäße mit Durchmessern von unter 0,8 Millimeter wie im Fingerbereich können diese Tierchen durch das Absaugen des Blutes oft dabei helfen, den verletzten Finger zu erhalten", so Friedel.

    Bei allen erfreulichen medizinischen Fortschritten sieht der erfahrene Handchirurg eine weitere Entwicklung in seinem Bereich allerdings mit großer Sorge. Neben den Verletzungen beim Holzhacken und -sägen für den heimischen Kamin habe vor allem auch die Zahl der Hand- und Armverletzung durch Arbeitsunfälle zugenommen. "Wir sehen immer öfter Verletzungen, die auf mangelnden Arbeitsschutz zurückzuführen sind", bedauert der Handchirurg. Hier habe die Aufmerksamkeit sehr nachgelassen, zum Schaden der Betroffenen. Friedel: "Vieles, was wir mühsam wieder replantieren, wäre durch besseren Schutz von vornherein vermeidbar."


    25. bis 27. Januar 2007, Beginn jeweils 9.00 Uhr
    10. Handchirurgischer Workshop "Für Fortgeschrittene - Operationen an der Hand"
    Universitätsklinikum Jena

    Ansprechpartner:
    Oberarzt Dr. Reinhard Friedel
    Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Jena
    Tel.: 03641/9322811
    E-Mail: Reinhard.Friedel[at]med.uni-jena.de


    Bilder

    Oberarzt Friedel (r.) überprüft die Genesungsfortschritte bei Johannes Kahl, der sich vor ca. einer Woche beim Holzhacken den Finger verletzt hat.
    Oberarzt Friedel (r.) überprüft die Genesungsfortschritte bei Johannes Kahl, der sich vor ca. einer ...
    Foto: Schröder/UKJ
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).