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Wissenschaft
Im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit geförderten und von der BAuA - Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin fachlich begleitetet Projektes UbeG wurde im letzten Jahr ein Coaching-Programm für Selbstständige im Handwerk durchgeführt. Nach der vor wenigen Tagen durchgeführten Abschlussveranstaltung konnte nun eine durchweg positive Bilanz gezogen werden. Alle Teilnehmer berichteten von Veränderungen in ihrem Lebens- und Arbeitsalltag. Das Spektrum reichte dabei von Ansätzen einer Ernährungsumstellung bis hin zu regelmäßig stattfindenden Feedback-Gesprächsrunden mit den Mitarbeitern des Betriebes - alles mit Blick auf Belastungsabbau oder Ressourcenaufbau und somit auf die Förderung einer nachhaltigen Beschäftigungsfähigkeit der Betriebsinhaber.
Die enorme zeitliche Belastung führt oftmals dazu, dass die eigene Gesundheit im Alltag von Betriebsinhabern des Handwerks zu kurz kommt. Dies ist zumindest der meist genannte Grund laut einer bundesweit durchgeführten Befragung unter Betriebsinhabern im SHK-Handwerk. "Aufgrund dieses Befundes haben wir ein Coachingkonzept entwickelt, das in den Arbeitsalltag von Betriebsinhabern integrierbar ist und darüber hinaus auch Ansatzpunkte aufzeigt, um die (zeitlichen) Belastungen aus dem (Arbeits )Alltag zu minimieren" so Prof. Dr. Markus Thomzik vom IAI. Ein großes Interesse von Betriebsinhabern des Handwerks unterschiedlichster Gewerke an der Teilnahme des angebotenen Coaching-Programms war die Folge. Letztlich konnten im Rahmen des Verbundprojektes UbeG - Unternehmensgewinn durch betriebliche Gesundheitspolitik im Handwerk (www.ubeg.net) nur sieben Betriebsinhaber und ihre Partnerinnen aus Nordrhein-Westfalen an dem Gesundheitscoaching teilnehmen. Beim Abschlusstreffen der Coaching-Gruppe berichtete der 38-jährige Thomas Mager, der in Wuppertal einen SHK-Betrieb leitet, dass er nun einen achtsameren Umgang mit sich und seiner Gesundheit pflege. Er bemerke bereits nach kurzer Zeit, wie positiv sich dies sowohl auf seine Mitarbeiter als auch auf seine Kunden auswirke. Die Ehefrau des Duisburger Betriebsinhabers Markus Josten bestätigt diese Aussage und berichtet, dass ihr Mann seit dem Coaching sowohl aktiver, als auch konzentrierter geworden sei - nicht zuletzt, da er nun täglich mit dem Fahrrad zum Betrieb fahre. "Oft sind es die vermeintlich kleinen Schritte, die einer nachhaltigen Veränderung des Lebens- und Arbeitsstils vorausgehen, die aber nicht zu unterschätzen sind", so Mara Broszat, eine Mitarbeiterin des Leitungsteams des 12-wöchigen Gesundheitscoachings. Insgesamt hat sich im Rahmen der Programmdurchführung bestätigt, dass Lebensstilveränderungen genauso wie organisatorische Umstellungen gute Vorbereitung und intensive Begleitung benötigen. Dabei ist das Erkennen eines Risikos, oder die Realisierung möglicher Vorteile, die sich durch eine Verhaltensänderung ergeben, bereits ein enorm wichtiger Effekt, der im Rahmen eines solchen Gesundheitscoachings erzielt werden kann. Außerdem wurde deutlich, dass ein Programm, das Selbstständigen im Handwerk einen gesundheitsorientierten Lebensstil näher bringt, neben den klassischen Bereichen der Prävention (wie Ernährung, Bewegung, Entspannung etc.) unbedingt auch die Bereiche Arbeitsorganisation und Arbeitsverhalten beinhalten muss. Wenn die Gesundheitsthematik nicht als weiteres Seminarthema aufoktroyiert wird, sondern durch eigenes Erleben der Betriebsinhaber als substanzieller Faktor in das Unternehmen integriert wird, können Arbeitsbelastungen abgebaut und Ressourcen aktiviert werden und damit eine nachhaltige Beschäftigungsfähigkeit aller am Arbeitsprozess beteiligte Personen gefördert werden.
Die teilnehmenden Betriebe des Coachings waren:
Stratmann GmbH; Essen
Wilhelm Lauterbach; Wuppertal
Meisterbetrieb Kegel; Düsseldorf
Wilhelm Josten GmbH; Duisburg
Elektro Hans Peters; Essen
Firma Rendenbach SHK; Euskirchen
Jochen Borbet Heizung-Klima-Sanitär; Wuppertal
Am 23. März 2007 startet der zweite Durchgang des wissenschaftlich entwickelten Gesundheits-Coaching-Programms für eine weitere Gruppe von Betriebsinhabern des SHK-Handwerks. Neben einer Tagesbegleitung und einem 2-tägigen Intensiv-Coaching in einer Kleingruppe, erwartet die Betriebsinhaber gemeinsam mit ihren Partnerinnen u.a. eine 10-wöchige Prozessphase zur Unterstützung der Umsetzung in gemeinsam erarbeiteten Handlungsfeldern. Es sind noch Restplätze für Betriebsinhaber des Sanitär-Heizung-Klima Gewerkes aus Nordrhein-Westfalen vorhanden.
Interessenten melden sich bitte bei Frau Mara Broszat: 0234-97117-0 (mara.broszat@iai-bochum.de)
Kontakt:
Institut für angewandte Innovationsforschung (IAI) e.V.
Buscheyplatz 13, D-44801 Bochum
Fax: 0234/97118-20
E-Mail: info@iai-bochum.de
Internet: http://www.iai-bochum.de
http://www.iai-bochum.de/index.php?id=3d7d0940-5321-b7f1-cfce-454f2eb2b162
http://www.ubeg.net
http://www.iai-bochum.de/index.php?id=292e31c7-2641-37d0-ccbd-454f2e542294
TeilnehmerInnen der UbeG-Abschlussveranstaltung beim anschließenden Essen
Quelle: IAI
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Impressionen von der UbeG-Abschlussveranstaltung
Quelle: IAI
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Politik, Psychologie, Recht, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
Deutsch
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