idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Buchpräsentation von Matthias Asche
(Tübingen) am 04.04.2000 um 11.00 Uhr
im Konzilzimmer des
Universitätshauptgebäudes
"Von der reichen hansischen Bürgeruniversität zur armen mecklenburgischen Landeshochschule -
Das regionale und soziale Besucherprofil der Universitäten Rostock und Bützow in der Frühen Neuzeit (1500-1800)"
Die Universität Rostock war eine zentrale Ausbildungsstätte für die hansischen Führungsschichten - von Belgien bis zum Baltikum, von Island bis Westfalen -, so dass für das 15. bis 17. Jahrhundert die Bezeichnung "hansische Samtuniversität" berechtigt ist. Ihren wissenschaftlichen Höhepunkt erlebte sie in den Jahrzehnten um 1600. Danach verringerte sich ihr regionaler Einzugsbereich jedoch kontinuierlich, so dass von ihr im 18. Jahrhundert fast ausschließlich Einheimische angezogen wurden. Parallel dazu verengte sich die Rostocker Besucherschaft auf die sozial schwächeren Gruppen der mecklenburgischen Pastoren- und Beamtensöhne, welche mit den Rostcker Professoren verwandtschaftlich verbunden waren.
Ausgehend von einer prosopographischen Analyse des Lehrpersonals wird exemplarisch das Funktionieren einer typischen "protestantischen Familienuniversität" mit "Erbprofessuren" und akademischer Patronage aufgezeigt. Vorangestellt ist der Studie eine ausführliche Darstellung der Rostocker Hochschulgeschichte und deren Lehr- und Wissenschaftsprofil, die in den Kontext der vergleichenden Universitätsgeschichte gestellt wird und die auch die in der Forschung bislang vernachlässigte pietistische Bützower Konkurrenzuniversität (1760-1789) angemessen würdigt.
Illustriert mit zahlreichen Abbildungen, Graphiken und Tabellen liegt hier ein unentbehrliches Handbuch zur Rostocker und Bützower Universitätsgeschichte in der Frühen Neuzeit vor, das dem Stand der modernen allgemeinen und vergleichenden Bildungs-, Wissenschafts- und studentischen Kulturgeschichte entspricht.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
regional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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