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03.04.2000 13:33

GhK geht als Pilot-Universität in Hessen voran

Ingrid Hildebrand Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Kassel

    Finanztechnisch hat die Universität Gesamthochschule Kassel (GhK) den großen Sprung ins neue Jahrtausend gut geschafft: Zum Jahresbeginn vollzog sie mit moderner SAP-Software als erste Universität in Hessen die Umstellung von der aus dem 18. Jahrhundert überkommenen Kameralistik zum kaufmännischen Rechnungswesen. "Das ist für eine öffentliche Institution fast revolutionär, aber wir kommen gut voran", so bewertete der Kanzler der GhK, Dr. Hans Gädeke, in einer ersten 100-Tage-Bilanz am Montag gegenüber der Presse die Kasseler Projekterfahrungen. Dabei soll der SAP-gestützte Start in die kaufmännische Welt von Finanzbuchhaltung, Anlagevermögen und Materialwirtschaft, von Haushaltsmanagement und Controlling auch allen anderen hessischen Hochschulen zu Gute kommen. Denn Kassel geht als Pilot-Universität zwar voran, anders als in anderen Bundesländern arbeiten in Hessen jedoch alle Hochschulen im Gesamtprojekt "Hochschul-Programmhaushalt" zusammen und werden - dem Kasseler Beispiel folgend - zu Beginn des nächsten Jahres ihr Finanzmanagement modernisieren.

    Kassel. Finanztechnisch hat die Universität Gesamthochschule Kassel (GhK) den großen Sprung ins neue Jahrtausend gut geschafft: Zum Jahresbeginn vollzog sie mit moderner SAP-Software als erste Universität in Hessen die Umstellung von der aus dem 18. Jahrhundert überkommenen Kameralistik zum kaufmännischen Rechnungswesen. "Das ist für eine öffentliche Institution fast revolutionär, aber wir kommen gut voran", so bewertete der Kanzler der GhK, Dr. Hans Gädeke, in einer ersten 100-Tage-Bilanz am Montag gegenüber der Presse die Kasseler Projekterfahrungen. Dabei soll der SAP-gestützte Start in die kaufmännische Welt von Finanzbuchhaltung, Anlagevermögen und Materialwirtschaft, von Haushaltsmanagement und Controlling auch allen anderen hessischen Hochschulen zu Gute kommen. Denn Kassel geht als Pilot-Universität zwar voran, anders als in anderen Bundesländern arbeiten in Hessen jedoch alle Hochschulen im Gesamtprojekt "Hochschul-Programmhaushalt" zusammen und werden - dem Kasseler Beispiel folgend - zu Beginn des nächsten Jahres ihr Finanzmanagement modernisieren.

    Mit der Einführung des Hochschulprogrammhaushalts verbinde sich für die GhK die "einmalige Chance" moderne Management-Instrumente in die Hand zu bekommen, um Aufwand und Erfolge sinnvoller und effektiver zu steuern und zugleich die innere Organisation der Universität nachhaltig zu optimieren, erläuterte Dr. Gädeke die Motivation der Kasseler Uni für ihre mit der Umstellung verbundene Vorreiterrolle. "Wir können damit innerhalb der Hochschule selbständig wirtschaften und bekommen neuen Gestaltungsspielraum und Flexibilität, die wir an unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den Fachbereichen, Instituten und Fachgebieten weitergeben wollen". Zugleich werde dieses Instrumentarium gebraucht, um künftig das Hochschulbudget mit dem Wissenschaftsministerium nach Zielen und nachweisbaren Leistungen aushandeln zu können, erstmals für den Haushalt des Jahres 2003.

    Dabei wirft die Umstellung von der - allein auf die Einnahmen- und Ausgabenkontrolle ausgerichteten - Kameralistik auf das kaufmännische Rechnungswesen in der Praxis unzählige Probleme auf, die im laufenden Betrieb gelöst werden müssen. Alle Vorgänge in der Hochschule - von der Bauunterhaltung bis zur Betriebstechnik, von der Personalentscheidung bis zur Geräteinvestition und von der Energiebeschaffung bis zur Vergabe von Lehraufträgen - sind betroffen und müssen im Prozessablauf von der Mittelzuweisung bis zur Umsetzung neu bedacht werden. Kein Wunder, dass vor allem die Finanz- und Haushaltsabteilung in der Universitätsverwaltung schon in der Vorbereitungsphase des Projekts von einem Berg von Terminzwängen, Abstimmungsbedarf und Problemen fast erdrückt wurde, der auch in der Pilotphase des Projekts nicht kleiner geworden ist, wie Abteilungsleiter Wolfgang Kiesewetter bei der 100-Tage-Bilanz berichtete. Um so erfreulicher sei, so Kiesewetter, mit wie viel Motivation und mit welchem Elan die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Sache seien und das Projekt als Herausforderung an die eigene Leistungsfähigkeit und professionelle Weiterentwicklung betrachteten.

    "Dass die Kommunikation untereinander gut läuft, dass wir unkompliziert zusammenarbeiten und uns unbürokratisch helfen", bestätigte auch Sybille Pfromm: "Das ist ein Fundament, das viele Startprobleme ausgleicht". Für die Gesamtprojektleiterin an der GhK ist es schon erstaunlich, wie positiv das "neue Denken" in der Uni aufgenommen worden sei und wie aufgeschlossen und erfolgreich sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch auf die Nutzung der Neuen Rechnungslegung und der Neuen Techniken eingestellt hätten. Derzeit gehe es darum, das inzwischen von Multiplikatoren erworbene Wissen innerhalb der Uni zu verbreitern. Nachdem sich zunächst vor allem die Finanzabteilung in der Uni-Verwaltung selbst der Umstellung unterzog und die Angehörigen der Fachbereiche von der stillen Revolution als Nutzer zwar informiert wurden, praktisch aber noch wenig spürten, soll es nun Schritt für Schritt weitergehen. Als "Pilotanwender" innerhalb der Uni wurden die Kunsthochschule, drei weitere Fachbereiche, die Universitäts-Bibliothek, das Hochschulrechenzentrum und die Zentralen Werkstätten für die Mitarbeit im Projekt gewonnen. So soll das neue Finanzmanagement "in einem gestuften Verfahren" schließlich in die ganze Uni Einzug halten.

    "Dabei ist uns wichtig, dass die Einzelbereiche selbst darüber entscheiden, wie schnell sie einbezogen werden", betont die Projektleiterin. Wer mitmacht, soll davon überzeugt sein. Deshalb gehört zu den nächsten Realisierungsschritten innerhalb der GhK auch eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit: "Information ist sehr wichtig. Wir werden deshalb nun in jeden einzelnen Fachbereich gehen und die Umstellung vorstellen und besprechen". Auch Angebote zur Weiterbildung sind mit der Umstellung verbunden und ausschlaggebend für den Projekterfolg. Bis Mitte nächsten Jahres, so hofft Sybille Pfromm, wird an der Kasseler Uni die technische Infrastruktur und personelle Kompetenz für die neue Ära des kaufmännischen Wirtschaftens aufgebaut sein. Bis freilich alle Ziele des Gesamtprojekts "Hochschul-Programmhaushalt" erreicht sein werden, darin sind sich vom Kanzler bis zur Projektleiterin alle einig, werden noch wenigstens fünf Jahre vergehen.
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    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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