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Wissenschaft
Gesunde und erkrankte Blutgefäße sind seine Hauptarbeitsgebiete, die Werkzeuge für seine Arbeit stammen aus den Bauingenieurwissenschaften. Mit Februar wurde Start-Preisträger Gerhard Holzapfel vom renommierten "Royal Institute of Technology" in Stockholm an die TU Graz berufen, wo er das österreichweit erste eigene Institut für Biomechanik aufbaut. Die TU Graz erweitert damit ihren Schwerpunkt "Biomedical Engineering", der Disziplinen an der Schnittstelle von Technik und Medizin bündelt.
Ob bei der Geburt eines Kindes, bei ständiger Belastung von Geweben und Knochen oder bei Druck in Blutgefäßen: Die Gesetze der Mechanik spielen im menschlichen Körper fast überall eine bedeutende Rolle. In der Biomechanik untersuchen Forscher, wie Kräfte auf biologische Strukturen wirken und welche krankhaften Veränderungen sie auslösen können. "Die Mechanik des Herz-Kreislaufsystems ist zentraler Forschungsschwerpunkt des neuen Instituts für Biomechanik", erklärt TU-Rektor Hans Sünkel. "Das 'Center of Biomedical Engineering' der TU Graz erfährt durch diese zukunftsweisende Disziplin eine hochkarätige inhaltliche Ergänzung." Mit Hilfe ingenieurwissenschaftlicher Berechnungsmethoden modelliert der neu berufene Universitätsprofessor Gerhard Holzapfel Blutgefäße am Computer und untersucht den Einfluss von Implantaten, die Mediziner bei Verengungen in die Gefäße einsetzen. Der Forschergruppe um Holzapfel ist es bereits gelungen zu zeigen, dass Änderungen der Geometrie solcher Implantate, so genannter Stents, einen direkten Einfluss auf den Erfolg des Eingriffs am Patienten haben. Ein weiteres Augenmerk der Forschungsarbeiten liegt auf der Erforschung von Aneurysmen, für den Patienten gefährliche Ausweitungen arterieller Blutgefäße.
Klassikfreund erforscht Mechanik im menschlichen Körper
Biomechaniker Gerhard Holzapfel wurde 1961 in Graz geboren. An der TU Graz studierte er Bauingenieurwesen und promovierte im Bereich Maschinenbau mit Auszeichnung, bevor sich der Steirer 1996 an der TU Wien im Fachbereich "Allgemeine Mechanik" habilitierte. Seine Lehr- und Forschungstätigkeit führte den Liebhaber klassischer Musik neben mehreren deutschen Universitätsstädten auch ins chinesische Shenyang. Mit einem Schrödingerstipendium ging er in den 90er Jahren an die kalifornische Stanford University. Ab 1998 leitete er die Arbeitsgruppe "Computational Biomechanics" an der TU Graz, bis er 2004 den Ruf an das renommierte schwedische "Royal Institute of Technology" in Stockholm annahm. Öffentliche Anerkennung für seine Leistungen bekam er bereits 1983 mit einer Auszeichnung der Amann-Stiftung. 1997 verliehen ihm Bundeskanzler und Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Kultur den Start-Preis der Republik Österreich. 2003 erhielt er "in Würdigung seiner Leistungen auf dem Gebiet der Biomechanik" den Josef Krainer Preis des Landes Steiermark.
Rückfragen:
Ao.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Gerhard A. Holzapfel
Institut für Biomechanik
Email: gh@biomech.tu-graz.ac.at
Tel: +43 (0) 316 873 1625
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Maschinenbau, Medizin, Werkstoffwissenschaften
überregional
Forschungsprojekte, Organisatorisches
Deutsch
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