idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
07.02.2007 15:42

DGCH kritisiert erneut Gewebegesetz der Bundesregierung und bietet Lösungen an

Medizin - Kommunikation, Pressestelle DGCH ProScience Communications, die Agentur für Wissenschaftskommunikation GmbH
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Deutsche Gesellschaft für Chirurgie kritisiert erneut Gewebegesetz der Bundesregierung und bietet Lösungen an

    Berlin - Mit dem derzeit vom Bund vorgesehenen "Gewebegesetz" werden Gewebetransplantationen erheblich erschwert. Im Rahmen einer Anhörung vor dem Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages im März warnt die DGCH deshalb erneut vor den Folgen des geplanten "Gesetzes zur Qualität und Sicherheit von menschlichen Geweben und Zellen bei der medizinischen Nutzung". In einer aktuellen Stellungnahme empfiehlt die Fachgesellschaft der Chirurgen dringend, ihre Vorschläge bei der weiteren Gesetzgebung zu berücksichtigen.

    Nach dem Gesetzentwurf des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG), soll der Umgang mit menschlichen Zellen und Geweben in Deutschland zukünftig dem Arzneimittelgesetz (AMG) unterliegen. Bevor etwa in einer Klinik entnommene Knochen, Blutgefäße oder Herzklappen auf die Reise zum Empfänger gehen, müssen sie wie ein Arzneimittel zugelassen sein. Kliniken, die Gewebe entnehmen, aufbewahren und abgeben, stellt das geplante Gesetz damit Pharmafirmen gleich: Es fordert Zulassungspflicht und Herstellungserlaubnis. Das BMG geht damit deutlich über vorgegebene einheitliche EU-Standards hinaus. Bereits früher von Seiten der DGCH eingebrachte Änderungsvorschläge hat das Ministerium in einem überarbeiteten Gesetzesentwurf kaum berücksichtigt.

    "Der damit weiterhin verfolgte Weg ist regelungsfremd, überbürokratisiert und erzeugt Zusatzkosten für medizinische Einrichtungen, Krankenkassen und Länder", sagt Professor Dr. med. Hartwig Bauer, Generalsekretär der DGCH in Berlin. Personal- und Sachkosten beispielsweise würden extrem hoch - unter anderem durch aufwendige Überwachungs- und Meldesysteme. "Vor allem aber birgt dieses Vorgehen die Gefahr, die Patientenversorgung zu beeinträchtigen und durch strenge Restriktionen im Umgang mit Zellen und Geweben die Chancen der deutschen Gewebemedizin in der internationalen Forschungslandschaft zu mindern", so Professor Bauer.

    Die DGCH rät unter anderem dazu, unbearbeitete Gewebe wie Knochen, Blutgefäße oder Herzklappen generell dem Transplantationsgesetz (TPG) zu unterstellen. Dienen Gewebe- und Zellentnahmen der Entwicklung neuer Therapien, seien diese ebenso zu handhaben, gegebenenfalls auch gesondert zu regeln. Erst die weitere Be- und Verarbeitung von Geweben oder Zellen zur Herstellung neuer Therapeutika sollte dem Arzneimittelgesetz unterstehen.

    Wegen der überzogenen Auflagen des BMG sei laut DGCH eine sinnvolle Umsetzung der maßgeblichen EG-Richtlinien bisher nicht eingetreten. Im Rahmen einer mündlichen Anhörung vor dem Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages am 7. März 2007 in Berlin wird die DGCH mit ihren Mitgliedsgesellschaften* ihre Position darstellen. Mit ihrer von Dr. med. Christoph Gaissmaier von der Berufgenossenschaftlichen Unfallklinik Tübingen erarbeiteten und dem BMG vorab zugeleiteten Stellungnahme legen die chirurgischen Fachgesellschaften einen differenzierten, rechtskonformen und praktikablen Lösungsansatz vor.

    Die vollständige Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) zum Gesetzentwurf der Bundesregierung über Qualität und Sicherheit von menschlichen Geweben und Zellen (Gewebegesetz) erhalten interessierte Journalisten auf Wunsch bei der Pressestelle der DGCH oder online unter www.dgch.de.

    *
    Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie und ihre Mitgliedsgesellschaften:
    Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie (DGG)
    Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH)
    Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC)
    Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC)
    Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie (DGT)
    Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU)
    Deutsche Gesellschaft für Viszeralchirurgie (DGVC)

    ANTWORTFORMULAR:

    O Bitte informieren Sie mich regelmäßig über die Aktivitäten der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (per Mail/per Post).

    O Bitte schicken Sie mir die vollständige Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) zum Gesetzentwurf der Bundesregierung über Qualität und Sicherheit von menschlichen Geweben und Zellen (Gewebegesetz).

    Ich interessiere mich speziell für:

    O gesundheitspolitische Themen
    O medizinisch-chirurgische Themen.

    NAME:
    MEDIUM:
    ADRESSE:
    TEL/FAX:

    Kontakt für Rückfragen
    Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCh)
    Pressestelle
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Telefon: 0711 89 31 552
    Fax: 0711 89 31 167
    E-Mail: info@medizinkommunikation.org


    Weitere Informationen:

    http://www.dgch.de Homepage DGCH


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Politik, Recht
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).