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Nachwuchsphysiker der Universität Jena gewann Posterpreis bei internationalem Symposium
Jena (09.02.07) Mit einem Scheck über 1.000 US-Dollar ist Felix Dreisow Ende Januar aus dem kalifornischen San José nach Jena zurückgekehrt. Das Geld ist der Preis, den der Doktorand in der Arbeitsgruppe "Ultrafast Optics" des Instituts für Angewandte Physik (IAP) der Friedrich-Schiller-Universität Jena beim internationalen Symposium "Commercial and Biomedical Applications of Ultrafast Lasers" gewonnen hat. Dort wurde Dreisow mit dem "Best student poster award" ausgezeichnet. Das Symposium findet jährlich im Rahmen der größten Optik- und Photonik-Messe "Photonics West" in den USA statt und zog in diesem Jahr über 17.000 Besucher an.
Prämiert wurden Dreisows Forschungsergebnisse zur Untersuchung von Wellenleiterarrays in Quarzglas, die in der integrierten Optik verwandt werden. Die Physiker der Jenaer Universität stellen diese Wellenleiter mittels ultrakurzer Laserpulse her. "Durch diese Technologie lassen sich die Wellenleiter dreidimensional anordnen. Außerdem haben die Wellenleiter den Vorteil, dass sie das Licht nahezu streuungsfrei leiten", erklärt Prof. Dr. Stefan Nolte, Leiter der Arbeitsgruppe "Ultrafast Optics" am IAP und Betreuer von Felix Dreisow. Doch genau das ist in einer anderen Hinsicht ein Nachteil. "Bislang konnte man die Ausbreitung des Laserlichts innerhalb der Wellenleiterarrays und damit die Wechselwirkung zwischen den einzelnen Wellenleitern nicht beobachten", so Nolte.
Deshalb nutzen die Forscher um Prof. Nolte für die Herstellung von Wellenleiterarrays Quarzglas mit einem relativ hohen Hydroxid-Anteil. "Dabei handelt es sich eigentlich um Verunreinigungen", weiß Preisträger Felix Dreisow. Diese "Verunreinigungen" führen während der Laserstrukturierung zur Entstehung von so genannten Farbzentren - Stellen, die rot fluoreszieren, sobald sie mit geeignetem Licht angeregt werden.
Das ausgezeichnete Jenaer Poster zeigt jetzt erstmals, wie die Lichtausbreitung in einem Wellenleiterarray anhand des roten Fluoreszenzlichts der Farbzentren einfach mit einem Mikroskop beobachtet werden kann. "Wir haben die Ausbreitung von zwei Lichtquellen in einem Wellenleiterarray untersucht", beschreibt Felix Dreisow den Ansatz. Erstmals konnte so die resultierende Überlagerung der beiden Lichtwellen direkt sichtbar gemacht werden. So zeigten sich beispielweise Interferenzeffekte nur für bestimmte Quellenabstände. "Die Methode eignet sich damit, grundlegende Effekte bei der Lichtausbreitung in Arrays gekoppelter Wellenleiter sichtbar zu machen", schätzt Prof. Nolte die Bedeutung der Forschungsarbeit ein.
Die prämierte Arbeit wird im Rahmen der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Forschergruppe 532 "Nichtlineare raum-zeitliche Dynamik in dissipativen und diskreten optischen Systemen" durchgeführt.
Kontakt:
Felix Dreisow, Prof. Dr. Stefan Nolte
Institut für Angewandte Physik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Max-Wien-Platz 1, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 657674, 657656
E-Mail: dreisow[at]iap.uni-jena.de, nolte[at]iap.uni-jena.de
Felix Dreisow von der Uni Jena vor seinem ausgezeichneten Poster.
Foto: Watanabe
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
regional
Forschungsergebnisse, Personalia
Deutsch
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