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Wissenschaft
Sogar eine Universitätsvorlesung braucht sich nicht eigens zu rechtfertigen, wenn sie es mit der Liebe hat.
Kassel. "...denn Liebe ist lieblicher als Wein" und "ist stark wie der Tod" - so weiß es schon das alttestamentliche "Hohelied", das unermüdlich um dieses Thema kreist. Von der Liebe ist eben gut Worte machen, in allen Sprachen, zu allen Zeiten, auch heute. Die Worte werden nun gemacht in der "Universitätsvorlesung" der Gesamthochschule Kassel im anstehenden Sommersemester. Wie jedes Semester lädt die Universität Hörer aller Fachrichtungen ebenso wie die Öffentlichkeit zu diesen Vorträgen mit überwiegend auswärtigen Referenten ab dem 3. Mai jeweils mittwochs um 18.30 Uhr ins Gießhaus, Mönchebergstr. 5 oder in den Hörsaal 0017 in der Kurt-Wolters-Str. 3 ein.
Sogar eine Vorlesung an der Universität braucht sich nicht eigens zu rechtfertigen, wenn auch sie es mit der Liebe hat, selbst wenn sie mit diesem alten Thema zu Beginn eines neuen Jahrtausends aufwartet. Eher schon benötigt die Gattung der Lyrik ein wenig Werbung. Der Roman kann in der Regel mit einer gewissen Leserschaft rechnen (und auf den Sprung in die Bestseller-Listen hoffen), das Drama liebäugelt allemal mit dem Theater (und setzt auf die Neugier der Zuschauer). Nur für die Lyrik muss immer wieder die Trommel gerührt werden, und da ist das Thema "Liebe" unübertrefflich. Denn wo, wenn nicht in der Lyrik, findet die Liebe seit jeher ihren zugleich spontansten und kunstvollsten Ausdruck!
Die Universitätsvorlesung wirbt daher um alle Liebhaber der Liebe und alle Liebhaber der Lyrik innerhalb und außerhalb der Hochschule. Geboten werden soll ein historischer Spaziergang durch die deutsche Liebeslyrik vom Mittelalter bis zur Gegenwart, ein Gang durch eine vielgestaltige und facettenreiche Landschaft der Erscheinungsformen der Liebe und der lyrischen Ausdrucksformen. Ob es im einzelnen dann eher um individuelle Freiheit oder soziale Bedingtheit gehen wird, um Sexualität oder religiöse Bindung - es wird sich jedenfalls wieder einmal offenbaren, dass eben in er Liebeslyrik in einzigartiger Weise der Kern der menschlichen Existenz zur Sprache kommt.
Die Vortragenden und ihre Themen sind:
· Liebesleid und Liebeslust im Minnesang
Prof. Dr. Claudia Brinker-von der Heyde (Kassel)
Mittwoch, 3. Mai, 18.30 Uhr, Gießhaus, GhK
· "Es waren zwei Königskinder, / Die hatten einander so lieb"
Über die Liebe im Volkslied
Prof. Dr. Heinz Rölleke (Wuppertal)
Mittwoch, 10. Mai, 18.30 Uhr, Gießhaus, GhK
· "Alles kündet Dich an!" Bemerkungen zu Goethes Liebeslyrik
Priv.-Doz. Dr. Reiner Marx (Saarbrücken)
Mittwoch, 17. Mai, 18.30 Uhr Gießhaus, GhK
· Heinrich Heine. Jüdisches Exil, Lyrik, Liebe
Prof. Dr. Klaus Briegleb (Hamburg)
Mittwoch, 24. Mai, 18.30 Uhr Gießhaus, GhK
· Liebe zu Gott, Menschen, Dingen. Zur Lyrik Else Lasker-Schülers
Prof. Dr. Norbert Oellers (Bonn)
Mittwoch, 31. Mai, 18.30 Uhr Gießhaus, GhK
· "Ich will ergründen alle Lust". Liebeslyrik um 1900
Prof. Dr. Helmut Scheuer (Kassel)
Mittwoch, 7. Juni, 18.30 Uhr, Hörsaal 0117, Kurt-Wolters-Str. 3
· Liebe und Sexualität in der Lyrik Bertolt Brechts
Prof. Dr. Jan Knopf (Karlsruhe)
Mittwoch, 14. Juni, 18.30 Uhr, Hörsaal 0117, Kurt-Wolters-Str. 3
· Paul Celan und Ingeborg Bachmann: Ein Dialog in Liebesgedichten?
Dr. Barbara Wiedemann (Tübingen)
Mittwoch, 21 Juni, 18.30 Uhr, Hörsaal 0117, Kurt-Wolters-Str. 3
Die Veranstaltungsreihe wird wieder freundlich unterstützt von der Kasseler Sparkasse.
p/jb
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Sprache / Literatur
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
Deutsch
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