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Wissenschaft
Projekt an der Universität Erfurt fördert die Interviewkompetenz von Regelschülern im Berufswahlprozess
Die Frage, wie es nach der Schule beruflich einmal weiter gehen soll, ist ein wichtiges Thema für Jugendliche und ihre Eltern, das an der Universität Erfurt seit einigen Jahren intensiv untersucht wird. "Die Auseinandersetzung mit der Berufwahl ist ein längerfristiger Prozess, in der die Suche nach Informationen über sich selbst und über die Möglichkeiten des Ausbildungsmarktes und der Arbeitswelt von zentraler Bedeutung sind", so die Erfurter Professorin für Entwicklungs- und Erziehungspsychologie Bärbel Kracke. Allerdings sei es gar nicht so einfach, immer die richtigen Fragen zu stellen, um an geeignete Informationen zu kommen.
In den vergangenen zwei Jahren wurde deshalb mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds an der Universität Erfurt von Prof. Dr. Bärbel Kracke und Kerstin Mayhack, M.A., in Kooperation mit der Universitätsgesellschaft Erfurt e.V. ein Projekt durchgeführt, das Jugendlichen Kompetenzen im Bereich der gezielten Informationssuche vermitteln sollte. Zielstellung des Projektes war es, die Jugendlichen zu schulen, mit wichtigen Kontaktpersonen zu kommunizieren und diese stärker in die Berufsorientierung einzubeziehen.
Die Kompetenzvermittlung erfolgte in enger Kooperation mit den Schulen. Im Rahmen der schulischen Berufsorientierung wurden mit den Jugendlichen entwicklungspsychologisch begründete Unterrichtsbausteine von Klasse 7 bis 10 ausprobiert. Das Projekt wurde mit 5 Kooperationsschulen in Erfurt und Umgebung durchgeführt. Mit den Jugendlichen wurde herausgearbeitet, dass Informationen im Berufsorientierungsprozess vor allem durch eigene Initiative in geplanten Gesprächen gewonnen werden können. Die Schüler wurden mit der Methode des Interviews vertraut gemacht, sie wurden angeregt, einen Interviewleitfaden, der auf ihre persönliche Situation passt, zu entwickeln. In einem kurzen Rollenspiel wurde geübt wie man ein Interview gestaltet. Die Schüler bekamen die Aufgabe, ein Interview mit ihren Eltern oder einem anderen für sie wichtigen Erwachsenen zu führen. Diese Erfahrung wurde intensiv im Unterricht nachbereitet. Ein halbes Jahr später wurde mit denselben Jugendlichen ein vertiefender Unterrichtsbaustein durchgeführt.
Die Mehrzahl der Jugendlichen bewertete das Projekt positiv und meinte wichtige Anregungen für das eigene Verhalten im Berufsorientierungsprozess erhalten zu haben. "Auch die Eltern der Jugendlichen fanden die Maßnahme sehr sinnvoll", berichtet Kerstin Mayhack aus den durchgeführten Befragungen der Väter und Mütter. Eine Beschreibung der Unterrichtsbausteine, die es ermöglichen soll, das Konzept in den schulischen Berufswahlunterricht einzubinden, wird derzeit vorbereitet.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Psychologie
regional
Forschungsprojekte, Organisatorisches
Deutsch
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