idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Bochum - Bis zu zehn Prozent aller Diabetes-Patienten haben im Verlauf ihrer Erkrankung Probleme mit den Füßen. Im schlimmsten Fall kommt es zu Amputationen. Diese könnten verhindert werden, wenn Patienten ihre Füße sorgfältig pflegen und kleine Verletzungen frühzeitig fachkundig behandelt würden. Zusammen mit der Bundesärztekammer und acht weiteren Fachgesellschaften hat die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) deshalb eine Nationale Versorgungsleitlinie "Präventions- und Behandlungsstrategien für Fußkomplikationen" herausgegeben.
Die DDG weist seit langem darauf hin, dass nur eine gute Fußpflege und die rechtzeitige Behandlung von Fußproblemen die Zahl der Fuß- und Beinamputationen senken kann. Sie ist in Deutschland erschreckend hoch: Jedes Jahr werden mehr als 29.000 Amputationen durchgeführt, bei denen Teile von Fuß oder Bein entfernt werden. Im Vergleich zu einigen europäischen Ländern nimmt Deutschland eine Spitzenposition ein. "Neuere Publikationen lassen sogar noch höhere Amputationszahlen vermuten", heißt es in der Nationalen Versorgungsleitlinie
Wegen der Störung der Nervenfunktion sind offene Druckstellen bei Diabetikern anfangs schmerzlos und werden leicht übersehen. Hoher Blutzucker und eine weitere häufige Begleiterkrankung - die Gefäßverkalkung - verzögern oder verhindern die Heilung der Druckstellen. Außerdem können Erkrankungen der Gelenke die Probleme verschärfen, weil sie die Form der Füße deformieren und dadurch weitere Druckstellen begünstigen.
Die NVL regt die regelmäßige Selbstuntersuchung der Füße durch die Patienten an, gibt Tipps zur Fußpflege und zur Wahl des geeigneten Schuhwerks. Patienten, Familienangehörige und alle an der Behandlung beteiligten Personen sollten gezielt geschult werden, lautet einer der Vorschläge der DDG, die von der NVL übernommen wurde. Ärzten wird erläutert, wie sie die Füße ihrer Patienten regelmäßig untersuchen und die Probleme frühzeitig behandeln können.
Die DDG verspricht sich von der NVL eine Verbesserung der Behandlung insbesondere der Typ-2-Diabetiker. Sie appelliert an alle Ärzte, die neue Leitlinie umzusetzen und ihre Patienten verstärkt auf die Problemzone Fuß hinzuweisen.
Kontakt für Journalisten:
Pressestelle DDG
Beate Schweizer
Pf 30 11 20, 70451 Stuttgart
Tel.: 0711 8931 295
Fax: 0711 8931 167
Schweizer@medizinkommunikation.org
http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/redaktion/mitteilungen/leitlinien/D... Hintergründe zum DSF
http://www.versorgungsleitlinien.de/themen/diabetes2/dm2_fuss/pdf/nvl_t2dfuss_ku... Kurzfassung NVL (774 kb)
http://www.versorgungsleitlinien.de/themen/diabetes2/dm2_fuss/pdf/nvl_t2dfuss_la... Langfassung NVL /1,1 Mb)
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).