idw - Informationsdienst
Wissenschaft
1754 wurde Dorothea Christiana Erxleben als erste Frau in Deutschland in Halle zum Doktor medicinae promoviert. Anlässlich der EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands veranstaltet die Zentrale Kustodie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg eine Ausstellung über die Quedlinburger Arzttochter. Die Schau wird am Donnerstag, 22. März, in der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der EU in Brüssel eröffnet und dauert bis zum 23. April. Im halleschen Universitätsmuseum wird sie 2008 zu sehen sein.
"Zur Promotion Dorothea Erxlebens konnte es eigentlich nur an der Musteruniversität der Aufklärung kommen", sagt Dr. Ralf-Torsten Speler, Kustos der Martin-Luther-Universität (MLU). Er freut sich, nun eine Ausstellung präsentieren zu können, "die es in dieser Form über Dorothea Erxleben noch nicht gegeben hat. Wir zeigen 99 Exponate, und zwar ausschließlich Originale". Gemälde und Medaillen zählen ebenso dazu wie das Original der Promotionsurkunde und die Erxleben-Büste, die normalerweise im Universitätsklinikum Halle steht. Es handelt sich um Zeugnisse des Promotionsverfahrens und des gesellschaftlichen Hintergrunds.
"Natürlich ist diese Ausstellung eine wunderbare Gelegenheit, in Brüssel für die Martin-Luther-Universität zu werben", erklärt MLU-Rektor Prof. Dr. Wulf Diepenbrock, der bei der Eröffnung am 22. März ein Grußwort sprechen wird. "Von der halleschen Universität sind sehr wichtige Impulse für die deutsche Frühaufklärung ausgegangen. Sie gehört zu den ersten Universitäten in Europa, an denen Frauen eine akademische Laufbahn einschlagen konnten."
Die Promotion Dorothea Erxlebens datiert vom 12. Juni 1754. Bis sie am 13. Juni 1762 im Alter von 46 Jahren starb, praktizierte sie in ihrer Geburtstadt Quedlinburg als Ärztin. Sie wurde und wird vielfach geehrt. So ist in Quedlinburg ein Klinikum nach ihr benannt, in Halle eine Straße. Die MLU vergibt seit 1994 einen Dorothea-Erxleben-Preis zur Würdigung international anerkannter wissenschaftlicher Leistungen im Rahmen herausragender Dissertationen oder äquivalenter Leistungen.
Die Ausstellung "Dorothea Erxleben - Eine Frau erobert die Medizin" ist Teil des Kulturprogramms der deutschen EU-Ratspräsidentschaft zum Thema "Frauen mit Visionen". Sie wird am Donnerstag, 22. März 2007, um 19 Uhr von Dr. Valentin Gramlich, Staatssekretär für Wissenschaft und Kultur im Kultusministerium Sachsen-Anhalts, eröffnet. In der Vertretung des Landes bei der EU im "Zentrum der Regionen" in Brüssel ist die Schau bis zum 23. April 2007 zu sehen. Im Themenjahr des Landes Sachsen-Anhalt 2008 mit dem Titel "Frauen im 18. Jahrhundert" wird die Ausstellung vom 6. Mai bis zum 18. Juli im halleschen Universitätsmuseum gezeigt.
Ansprechpartner:
Dr. Ralf-Torsten Speler
Tel.: 0345 55 2 17 33
E-Mail: kustodie@uni-halle.de
Bis zur Ausstellungseröffnung ist Dr. Speler erreichbar in der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der EU.
Tel.: 0032 2 741 09 31 (Zentrale)
Tel.: 0032 2 741 09 31 (Ramona Gerbig)
Dorothea Christiana Erxleben, Öl-koloriertes Foto nach einem unbekannten Gemälde, um 1900
Abbildung: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).