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Frauen, bei denen in einer Brust Brustkrebs diagnostiziert wurde, tragen ein erhöhtes Risiko, dass auch ihre gesunde Brust erkrankt. Mit Mammographie und Ultraschall allein bleiben jedoch viele Tumoren unentdeckt. Mit Magnetresonanz-Tomographie (MRT) steigt die "Trefferquote" über 90 Prozent. Das zeigt eine internationale Studie unter Beteiligung der Universität Bonn. Diese Ergebnisse sind nun im "New England Journal of Medicine" erschienen.
Frauen, bei denen in einer Brust Brustkrebs diagnostiziert wurde, tragen ein erhöhtes Risiko, dass auch ihre gesunde Brust erkrankt. Eine gründliche Untersuchung der zweiten Brust mittels Mammographie und Ultraschall ist daher gängige Praxis. Dennoch bleiben viele Tumoren in einer Mammographie unentdeckt. Eine besseres Ergebnis verspricht die Magnetresonanz-Tomographie (MRT), wie eine internationale Studie unter Beteiligung der Universität Bonn zeigt: Bei knapp 1.000 Brustkrebspatientinnen, bei denen die zweite Brust ausweislich der Mammographie gesund war, entdeckte die Methode noch 30 weitere Tumoren - eine Trefferquote von über 90 Prozent. Besonders wichtig für die Betroffenen: Eine prophylaktische Amputation der zweiten Brust, wie sie manche Frauen wünschen, ist bei einem negativen MRT-Ergebnis definitiv unnötig. Die Ergebnisse der Forscher sind nun im angesehenen Fachblatt "New England Journal of Medicine" erschienen.
An dieser Studie nahmen rund zwei Dutzend Kliniken in Nordamerika teil - und eine einzige Klinik außerhalb der USA: Die Universität Bonn wurde aufgrund ihrer international führenden Stellung auf dem Sektor der Brustkrebs-Diagnostik mit ins Team geholt. Insgesamt wurden 968 Patientinnen untersucht, davon allein knapp 200 am Uniklinikum Bonn "Damit kamen anteilig die meisten Patientinnen aus unserer Klinik - somit prägen die Bonner Daten die Ergebnisse der gesamten Studie", erklärt Professor Dr. Christiane Kuhl von der Radiologischen Universitätsklinik Bonn. Bei allen Frauen waren zuvor Tumoren in einer Brust diagnostiziert worden. Eine Mammographie sowie eine klinische Untersuchung der zweiten Brust hatten keinen Anhalt für Brustkrebs in der anderen Brust ergeben. Diese Patientinnen hatten sich dann einer MRT der Brust (MR-Mammographie) unterzogen.
Bei 30 Frauen fanden die Mediziner mit der MRT in der anderen Brust Tumoren, die mit der Mammographie nicht diagnostiziert worden waren. "Dass die MRT vor einer Brustkrebs-Operation essentiell ist, um die tatsächliche Ausdehnung in der betroffenen Brust für den Operateur exakt darzustellen, wissen wir schon lange. Nun wissen wir, dass sie auch für die Entdeckung weiterer Tumoren in der vermeintlich gesunden Brust wichtig ist", sagt Professor Kuhl.
Besonders beruhigend für die betroffenen Frauen: Wenn die Mediziner im MRT-Bild keinen Tumor entdeckten, war die Brust mit 99,6-prozentiger Wahrscheinlichkeit auch tatsächlich krebsfrei. "Eine prophylaktische Amputation der zweiten Brust, wie sie manche Patientinnen wünschen, ist nach einem negativen Ergebnis einer MRT definitiv unnötig", betont die Bonner Radiologin Christiane Kuhl.
Die MRT sei zwar vergleichsweise teuer. "Aber sie ist eindeutig das sicherste Untersuchungsverfahren zur Brustkrebs-Diagnostik. Zumindest bei Risikogruppen - zum Beispiel zur Früherkennung bei Frauen mit Brustkrebsfällen in der Familie - oder bei Frauen mit gerade diagnostiziertem Brustkrebs, ist sie eindeutig die Methode der Wahl", sagt die Ärztin. "Es wäre fahrlässig, darauf zu verzichten!"
Kontakt:
Professor Dr. Christiane Kuhl
Radiologische Klinik der Universität Bonn
Telefon: 0228/287-19875
E-Mail: kuhl@uni-bonn.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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