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Wissenschaft
Gemeinsame Presseinformation der Universitäten Bochum und Dortmund
Bochum/Dortmund, 04.12.1997 Nr. 240
Dichter und Schriftsteller in Vereinen und Bünden Neues Buch schließt Lücke: Stück Sozialgeschichte der Literatur Gemeinsam geforscht: Bochumer und Dortmunder Germanisten
Das 19. Jahrhundert ist - wie Historiker immer wieder betont haben - ein Jahrhundert der Vereine gewesen, in dem viele wichtige ästhetische, kulturpolitische und politische Impulse von Vereinigungen und ihren Publikationsorganen ausgingen. Obwohl dies in besonderem Maße auch für das literarische Leben zutrifft - denn es gab kaum einen Schriftsteller, der nicht in wenigstens einem Verein, Zirkel oder Kreis organisiert war -, hat es an einer umfassenden Untersuchung für den Bereich der Literatur / Kultur bisher gefehlt. Mit ihrem gerade erschienenen ,Handbuch literarisch-kultureller Vereine, Gruppen und Bünde 1825 - 1933" füllen Dr. Wulf Wülfing (Ruhr-Universität Bochum), Dr. Karin Bruns und Hochschuldozent Dr. Rolf Parr (Universität Dortmund) diese Lücke jetzt in umfassender Weise aus.
Von der "Gesellschaft der Krokodile" bis zum "George-Kreis"
In zehnjähriger Arbeit wurden - zunächst gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, in der Endphase unterstützt durch die Ruhr-Universität Bochum und die Universität Dortmund - mehr als 130 Lexikonartikel mit teilweise monographischem Umfang erarbeitet. Mehr als 20 Autorinnen und Autoren stellen neben literarhistorisch bekannten Vereinen wie ,Tunnel über der Spree" (Berlin), Gesellschaft der Krokodile" (München), ,Glocke" (Stuttgart) oder ,George-Kreis" auch eine Vielzahl bisher kaum bekannter Gruppierungen vor. Die Tausende von Namen umfassenden Mitgliederlisten reichen von Eichendorff, Franz Liszt, Adolph Menzel, Fontane und Raabe über Strindberg, Schickele, Rudolf Steiner und Roda-Roda bis zu Bergengruen und Theodor Heuss.
Klarer Aufbau
Ein Überblicksteil dient in jedem Artikel einer ersten Orientierung. In knapper Form werden hier Name, Bestehenszeitraum und Sitz genannt, ein prägnantes programmatisches Zitat geboten sowie Querverweise auf andere, auch außerliterarische Vereinigungen. Der anschließende Kernartikel bietet einen Abriß über Geschichte, Programmatik und Organisationsformen, rekonstruiert das jeweilige Spektrum der Mitglieder, erfaßt Veranstaltungsaktivitäten und Publikationen, einschließlich Quellen, Nachlässen, Forschungsliteratur und Abbildungen.
Umfangreicher Anhang
Das Handbuch bietet damit einen wichtigen Einblick in das literarische Leben des 19. und frühen 20. Jahrhunderts und stellt unentbehrliches Basiswissen für weitergehende sozial- und mentalitätsgeschichtliche wie auch philologische Forschungen bereit. Umfangreiche Register der Personen, Übernamen und Pseudonyme, Vereine, Periodika und Orte ermöglichen es, bisweilen verblüffende Querverbindungen im Tableau der literarischen Kommunikation der Moderne zu entdecken.
Titelaufnahme
Wulf Wülfing, Karin Bruns, Rolf Parr (Hrsg.): Handbuch literarisch-kultureller Vereine, Gruppen und Bünde 1825 -1933. Stuttgart, Weimar: Metzler 1998 (Repertorien zur deutschen Literaturgeschichte, 18), 597 S.
Weitere Informationen und Kontakte
Ruhr-Universität Bochum:
Dr. Wulf Wülfing, Ruhr-Universität Bochum, Germanistisches Institut, Universitätsstr. 150, 44801 Bochum, Tel. 0234/700-5100, Email wulf.wuelfing@ruhr-uni-bochum.de
Universität Dortmund:
HD Dr. Rolf Parr, Universität Dortmund, Institut für deutsche Sprache und Literatur, Emil-Figge-Str. 50, 44227 Dortmund, Tel. 0231/755-2857, Email parr@mail.fb15.uni-dortmund.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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