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Nervenverletzungen stehen im Mittelpunkt einer Fortbildung, zu der die Klinik für Plastische, Wiederherstellungs- und Handchirurgie der Otto-von-Guericke-Universität am 10. Mai 2000 Fachkollegen aus Sachsen-Anhalt einlädt.
Die Diagnosestellung und Therapie von Kompressionssyndromen und Verletzungen peripherer Nerven werden in der Praxis häufig unterschiedlich bewertet, schätzt Professor Wolfgang Schneider, Klinikdirektor für Plastische, Wiederherstellungs- und Handchirurgie der Universität Magdeburg, ein. Anliegen dieser Veranstaltung sei es, darüber mit klinisch tätigen und niedergelassenen Allgemeinmedizinern, Chirurgen und Neurologen ins Gespräch zu kommen und die Verfahren und den Zeitpunkt der meist notwendigen Operation vorzustellen.
Als Kompressionssyndrome werden Krankheiten bezeichnet, bei denen Nerven an natürlichen anatomischen Kanälen im Körper eingeengt werden und dies zu einem Ausfall der Nervenfunktion, also zu einer Lähmung der Muskeln oder Taubheit der Haut führt. Ganz typisch hierbei ist das Karpaltunnelsyndrom am Handgelenk, dass ein Kribbeln und eine Taubheit des Daumens, Zeigefingers und Mittelfingers an der Hand verursacht. Ein weiteres ganz typisches Syndrom ist die Einengung des Ellennerven im Ellenbogenbereich. "Wir kennen es, wenn wir uns am Ellenbogen stoßen, unter dem so genannten ŽMusikantenknochen`", erklärt Professor Schneider.
Ein weiteres Thema der Fortbildung beschäftigt sich mit Verletzungen peripherer Nerven. Meist handelt es sich nicht um isolierte Verletzungen, sondern um Verletzungen, bei denen an der Hand oder am Arm auch Sehnen, Gefäße und Weichteile durchtrennt sind, die vom Plastischen Chirurgen bzw. Handchirurgen zu versorgen sind. Professor Schneider: "Wenn Nervenfasern durch einen Unfall verletzt oder abgetrennt werden, ist es heutzutage in vielen Fällen möglich, Nerven wieder zusammenzunähen." Bei bestimmten Mehrfachverletzungen sei dies jedoch nicht anwendbar, so dass hier Operationen mit Nerventransplantationen notwendig sind. Der Standard in der heutigen Therapie besteht in der autologen Transplantation, das heißt in der Übertragung von körpereigenen Nerven und gehört zu den klinischen Schwerpunkten der Magdeburger Klinik für Plastische, Wiederherstellungs- und Handchirurgie.
Die Fortbildung findet am Mittwoch, dem 10. Mai 2000, ab 17 Uhr im Zentralen Hörsaal (Haus 22) des Universitätsklinikums Magdeburg, Leipziger Straße 44, statt und wird in Kooperation mit der Klinik für Neurologie II veranstaltet.
Weitere Auskünfte zur Veranstaltung erteilt gern:
Dr. Hisham Fansa, Klinik für Plastische, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Tel. 0391/67 15519,
e-mail: hisham.fansa@medizin.uni-magdeburg.de
http://www.med.uni-magdeburg.de/fme/zchi/kpwh/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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