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04.04.2007 13:51

Kolonialgeschichten

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Neue Vorlesungsreihe der Erfurter Geschichtswissenschaftler startet am 11. April

    Das Historische Seminar der Universität Erfurt veranstaltet im Sommersemester 2007 eine Reihe zum Thema "Kolonialgeschichten: Begriffe und Bilder in den Geschichtswissenschaften". Die öffentliche Vorlesungsreihe startet am Mittwoch, dem 11. April um 18.00 Uhr in der Kleinen Synagoge mit einem Vortrag des Kölner Privatdozenten Jens Jäger.

    Jens Jäger wird in seinem Vortrag "Plätze an der Sonne" auf dem Hintergrund neuer Ansätze kolonialer Geschichte und postkolonialer Studien danach fragen, welche Vorstellungen kolonialer Realität um 1900 in Europa gängig waren, woher die Bilder kamen und wie sie "gelesen" wurden. Er konzentriert sich auf die visuelle mediale Repräsentation kolonialer Wirklichkeit(en), die sich gerade im späten 19. Jahrhundert stark durch Fotografie, illustrierte Presse und Postkarten veränderte. Der Referent ist ein ausgewiesener Experte im Bereich der historischen Bildforschung. Er ist Privatdozent an der Universität zu Köln und dort im kulturwissenschaftlichen Forschungskolleg "Medien und kulturelle Kommunikation", SFB 427, beschäftigt.

    Die Reihe "Kolonialgeschichten" bezieht sich auf die Konzeption der Erfurter Geschichtswissenschaft: In ihrer Ausrichtung auf unterschiedliche Weltregionen macht sie Geschichte in globalen Zusammenhängen wie weltregionalen Wechselwirkungen zum Thema und erkundet dabei vielfältige Transfer-, Aneignungs- sowie Abgrenzungspraktiken. Heutige Vernetzungen und Verflechtungen ebenso wie aktuelle Konflikte erschließen sich nur, wenn man die weltumspannende Wirkkraft des Kolonialismus und seiner mannigfaltigen Ausprägungen von der Antike bis zur Gegenwart erkennt. Dazu soll diese Vortagsreihe einen Beitrag leisten. Die Vorträge betonen die Vielfalt von Interaktionsprozessen und der damit verknüpften Praktiken und Repräsentationsmuster bei Kolonisierenden wie Kolonisierten. Es geht nicht darum, kolonialen Peripherien ein europäisches Zentrum gegenüberzustellen. Angestrebt sind vielmehr Analysen wechselseitiger Konstituierungen, etwa von Selbst- und Fremdbildern. Die Reihe will ein breites sowohl universitäres wie außeruniversitäres Publikum erreichen und mit der Thematik, die Anknüpfungspunkte an zahlreiche aktuelle politische Debatten bietet, einen Brückenschlag zwischen der Universität und der Stadt Erfurt schaffen. Zudem soll den Studierenden im Fach Geschichtswissenschaft die Möglichkeit gegeben werden, am Beispiel des Forschungsfeldes Kolonialismus einen Einblick in aktuell laufende Forschungen und neuere Theorie- und Methodendiskussionen zu erlangen, um so Forschung und Lehre enger miteinander zu verzahnen Dazu wurde ein Programm mit zahlreichen profilierten Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland zusammengestellt. Die Vorträge finden jeweils mittwochs (mit Ausnahme der Vorträge am 18. und 24. April), 18-20 Uhr, in der Begegnungstätte Kleine Synagoge statt.

    Organisiert wurde die Reihe von Prof. Dr. Claudia Kraft (Professur für Geschichte Ostmitteleuropas), Prof. Dr. Alf Lüdtke (Arbeitsstelle für Historische Anthropologie), Prof. Dr. Jürgen Martschukat (Lehrstuhl für Nordamerikanische Geschichte). Die Veranstaltung wird unterstützt von der Gerda Henkel Stiftung.


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-erfurt.de/historisches_seminar/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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