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16.10.1997 00:00

Italienische Erdbeben

Dr. Wolfgang Hirsch Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    FSU-Mediendienst

    Seismologische Station Moxa zeichnete Schwingungen auf: Italienische Beben noch in Thueringen spuerbar

    Jena (16.10.97). Wenn in Italien die Erde bebt, sind die Auswirkungen bis nach Thueringen zu spueren. Die seismologische Station Moxa der Friedrich-Schiller-Universitaet zeichnete seit dem 26. September ueber 100 groessere und kleinere Ereignisse im 850 Kilometer entfernten Umbrien auf. Die staerksten Beben mit einer Magnitude von 5,9 und 5,4 auf der Richterskala verursachten in Moxa immerhin noch Bewegungen von 0,3 bzw. 0,1 mm bei langperiodischen Oberflaechenwellen.

    Das gestrige (15.10.) erneute heftige Beben mit Epizentrum nahe Perugia mit einer Staerke von 4,9 wurde in Moxa noch schwach registriert. Ein deutlicheres Signal erzeugte gestern Nacht um 3:18 Uhr MEZ das verheerende Erdbeben in Chile, das bei einer Magnitude von 6,8 ueber eine Entfernung von 12.000 Kilometern ebenfalls Schwingungen von 0,1 mm bei Perioden von etwa 20 Sekunden ausloeste.

    ,Die Impulse uebertragen sich rund ueber den Erdball", erlaeutert der Jenaer Geophysiker Prof. Dr. Gerhard Jentzsch, ,anhand der charakteristischen Messungen unserer Instrumente koennen wir relativ genaue Aussagen ueber die Herkunft des Ereignisses treffen." Die Moxaer Messungen stehen in einem weltweiten Verbund und tragen zur Erdbebenforschung bei.

    ,In Italien haben wir es mit typischen tektonischen Beben zu tun", erklaert Jentzsch. Dabei entladen sich Spannungen in der Erdkruste, die sich ueber Jahre hinweg durch das Gegeneinanderschieben von Erdplatten aufgebaut haben. Gerade Norditalien ist fuer Geophysiker in dieser Hinsicht ein sehr brisantes Gebiet, das tektonisch aus einem verwirrenden Puzzle von Mikroplatten besteht. ,Hier herrscht dauernd Bewegung in der Erdkruste, die durch die grosse Kontinentaldrift der Afrikanischen Platte nach Norden noch verstaerkt wird", erklaert Jentzsch. Beben in Italien, auf dem Balkan und in Nordafrika seien daher keine Seltenheit.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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