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10.05.2000 08:31

Neues Graduiertenkolleg befasst sich mit der Tumorinstabilität

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Zum 1. Oktober 2000 wird an der Universität Würzburg das neue Graduiertenkolleg "Molekulare und strukturelle Grundlagen der Tumorinstabilität" eingerichtet. Seine Besonderheit: Es bietet Medizinern eine spezielle Form der wissenschaftlichen Qualifikation an.

    Bei dem neuen Kolleg - Sprecher ist der Pathologe Prof. Dr. Hans Konrad Müller-Hermelink - sollen Mediziner mit abgeschlossenem dritten Staatsexamen gemeinsam mit Doktoranden aus den Naturwissenschaften an ihrer Promotion arbeiten. Vorgesehen sind zwölf Doktoranden- und eine Postdoktoranden-Stelle. Den Medizinern sollen Qualifikationen vermittelt werden, die sie während des Studiums nicht erwerben können, die sie aber für eine Tätigkeit in der Forschung brauchen - zum Beispiel die Fähigkeit, selbstständig eine Arbeitsgruppe zu leiten.

    Der stellvertretende Kollegsprecher PD Dr. Fritz Boege von der Medizinische Poliklinik: "Wir wollen damit die Lücke füllen, die bei Medizinern derzeit zwischen Studium und wissenschaftlicher Karriere klafft." Hierbei habe man sich am Vorbild der amerikanischen Post Graduate Schools orientiert. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die das Graduiertenkolleg fördern wird, sieht darin "einen Schritt in Richtung einer Reform der Medizinerpromotion", wie sie in einer Pressemitteilung hervorhebt.
    Das wissenschaftliche Thema Tumorinstabilität, das im neuen Würzburger Graduiertenkolleg bearbeitet wird, führt fachlich und methodisch weit voneinander entfernte Arbeitsgruppen zusammen. Die beteiligten Hochschullehrer betrachten dies als optimale Voraussetzung für eine breite und fundierte Ausbildung.

    Unter Tumorinstabilität ist die Tatsache zu verstehen, dass das Erbgut aller bösartigen Tumorzellen im Lauf der Zeit immer instabiler wird, was die jeweilige Erkrankung verschlimmert. Die Gründe dafür sollen die Kollegiaten erforschen, wobei laut Dr. Boege Dissertationsthemen ins Auge gefasst wurden, die ausnahmslos in bestehende Forschungsprojekte eingebettet seien und ausgezeichnete Erfolgschancen hätten.

    Die am Kolleg beteiligten Hochschullehrer sind unter anderem Zellbiologen, die sich für die Instabilität der Zellkerne interessieren, Humangenetiker, die beispielsweise das Zerbrechen von Chromosomen in den Tumorzellen untersuchen, Pathologen, welche die für bestimmte Geschwulste typischen genetischen Veränderungen erforschen, oder Toxikologen, die sich mit der Rolle von Umweltgiften als Auslöser der Instabilität befassen.

    Neben Seminaren, Ringvorlesungen und Methodenpraktika ist die Einrichtung von Methodenzentren geplant, die den Stipendiaten den Zugang zu aufwendigen Zentralmethoden eröffnen sollen. Schließlich soll ein Schwerpunkt auf der Ausbildung in Präsentations- und Publikationstechniken und im Umgang mit Online-Medien liegen, denn ohne solche Kenntnisse sei eine wissenschaftliche Laufbahn heute nicht mehr denkbar, wie Dr. Boege sagt.

    Die DFG wird zum 1. Oktober insgesamt 14 neue Graduiertenkollegs schaffen, vier davon in Bayern. Bei diesen langfristigen Einrichtungen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sollen die Doktoranden im Rahmen eines systematisch angelegten Studienprogramms und in einem umfassenden Forschungszusammenhang arbeiten können. Bei ihrem Abschluss seien sie, so die DFG, in der Regel umfassender qualifiziert und durchschnittlich zwei Jahre jünger als ihre Studienkollegen.

    Weitere Informationen: PD Dr. Fritz Boege, T (0931) 201-7008, Fax (0931) 201-7120, E-Mail:
    boege.medpoli@mail.uni-wuerzburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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