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Wissenschaft
Vortragsreihe der Mitarbeiter stellt Grundlagenforschung der Akademie vor - Beitrag der Heidelberger Akademie der Wissenschaften zum Jahr der Geisteswissenschaften
Am 24. April beginnt die diesjährige Mitarbeiterreihe der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Unter dem Motto "Aus der Werkstatt der Geisteswissenschaften" möchte sie, als ein Beitrag der Akademie zum Jahr der Geisteswissenschaften, Grundlagenforschung hautnah erfahrbar machen. In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Heidelberg stellen dabei fünf Forschungsstellen ihre Projekte in allgemeinverständlicher und anschaulicher Art und Weise der Öffentlichkeit vor. "Unser Anliegen ist es, dem Steuerzahler, der ja unsere Forschung letztlich finanziert, zu zeigen, was wir als Wissenschaftler für die Gesellschaft leisten", so Dr. Eva-Maria Güida von der Forschungsstelle "Altspanisches Wörterbuch" und Mitinitiatorin der Reihe. "Vor allem im Jahr der Geisteswissenschaften können die Akademien zeigen, wie stark sie in der Forschung sind und daß ohne ihren Beitrag viele editorische, lexikographische, aber auch interdisziplinäre Forschungsvorhaben nicht realisierbar sind."
Das Spektrum der Beiträge umfaßt ein breites Themenfeld: Neben rechtshistorischen Untersuchungen werden uralte Felsbilder und Inschriften an der ehemaligen Seidenstraße vorgestellt. Desweiteren berichten Klimaforscher über ihre Untersuchungen zum Klimawandel sowie über das Leben in der antiken Metropole Assur. Der Abschluß der Reihe, die 2007 zum fünften Mal stattfindet, ist aktuellen Fragen nach Toleranz und Zwang im christlichen und islamischen Glauben gewidmet. "Wir wählen bewußt eine klare und gut verständliche Sprache, die anschaulich macht, was wir erforschen und weshalb unsere wissenschaftlichen Projekte wirklich jedermann angehen", so Güida. Nach den Vorträgen besteht die Möglichkeit, mit den Forschern der Akademie ganz persönlich ins Gespräch zu kommen.
Am 24. April beginnt die Reihe mit dem Vortrag "Die Farben im Recht" von Eva-Maria Lill von der Forschungsstelle "Deutsches Rechtswörterbuch". Am Beispiel der Funktion von Farben im Rechtsleben gibt die Wissenschaftlerin einen Einblick in die Arbeit einer lexikographischen Forschungsstelle. Dabei schlägt sie einen Bogen von der Entschlüsselung kulturhistorisch bedeutsamer Fachtexte bis hin zu deren Aufbereitung und Präsentation in einer modernen Internetdatenbank. Martin Bemmann von der Forschungsstelle "Felsbilder und Inschriften am Karakorum Highway" lädt die Zuhörer am 8. Mai in den Himalaya ein. Dabei stellt er der Öffentlichkeit die kulturelle Vielfalt, das soziale Miteinander sowie die religiösen Vorstellungen verschiedener Völker auf einer über Jahrtausende bestehenden Handelsroute vor.
Eine Frage, die sich gegenwärtig viele stellen, lautet: "War es schon einmal so warm wie heute?" Anhand der Untersuchung von Stalagmiten aus der Spannagel-Höhle in Tirol sucht die Klimaforscherin Nicole Vollweiler (Diplom-Geographin) von der Forschungsstelle "Radiometrische Altersbestimmung von Wasser und Sedimenten" diese Frage zu beantworten. Dabei ist es ihr gelungen, eine zusammenhängende Klima-Zeitreihe für die letzten 9.000 Jahre zu erstellen, die ein bemerkenswertes Ausmaß an natürlichen Klimaschwankungen dokumentiert. Über "Die Kulturellen Ambitionen einer aufstrebenden Großmacht" berichten Dr. Nils P. Heeßel und Dr. Wiebke Meinhold von der Forschungsstelle "Edition literarischer Keilschrifttexte in Assur" am 26. Juni. Die beiden Wissenschaftler untersuchen Tontafeln, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts im heutigen Nordirak von deutschen Archäologen ausgegraben wurden. Diese Schriftzeugnisse geben uns einen interessanten Einblick in die Gedankenwelt assyrischer Gelehrter zwischen dem 13. und 7. Jahrhundert vor Christus. Den Abschluß der Reihe bilden zwei Vorträge am 10. und 17. Juli zu dem Thema "Freiheit - Toleranz - Wahrheit". Dr. Stefan Seit, Daniel Gotzen und Susanne Kurz widmen sich dem Spannungsverhältnis zwischen religiösem Wahrheitsanspruch und persönlicher Freiheit im 'christlichen Abendland' und in der islamischen Welt.
Ort: Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Karlstraße 4, 69117 Heidelberg
Datum: 24. April, 8. Mai, 22. Mai, 26. Juni, 10. Juli und 17. Juli
Uhrzeit: 18.15 Uhr
Der Eintritt ist fei.
Rückfragen bitte an
Dr. Johannes Schnurr
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Telefon: 06221 / 54 34 00
Fax: 06221 / 54 33 55
E-Mail: johannes.schnurr@urz.uni-heidelberg.de
Internet: www.haw.baden-wuerttemberg.de
sowie
Gerhard Henn (M.A.)
Telefon: 0 6221/91 19 34
Fax: 0 6221/16 51 33
E-Mail: henn@vhs-hd.de
sowie
Dr. Bernd Kromer
Telefon: 06221/54 63 57
E-Mail: bernd.kromer@iup.uni-heidelberg.de
sowie
Dr. Eva-Maria Güida
Telefon: 06221/ 54 27 44
E-Mail: eva.guida@urz.uni-heidelberg.de
Eine Gerichtsszene aus der "Berner Chronik" von Diebold Schilling (1445 - 1485). Auch heute noch prä ...
(Quelle: Universitätsbibliothek Heidelberg)
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
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