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München - Krankheitskeime, gegen die jedes Antibiotikum machtlos ist, werden in deutschen Kliniken häufiger: Schon mehr als jede fünfte Infektion wird von einem multiresistenten Erreger wie dem Methicillin resistenten Staphylococcus aureus (MRSA) verursacht. Ganz anders ist dies in den Niederlanden: Trotz ähnlicher Patientenstrukturen machen dort multiresistente Keime weniger als ein Prozent der Infektionen aus. Was sich in deutschen Kliniken ändern müsste, ist ein Thema einer Presseveranstaltung im Rahmen des 124. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH). Diese findet vom 1. bis 4. Mai 2007 im ICM München statt.
"Patienten, bei denen MRSA festgestellt wird, sollten umgehend isoliert werden", fordert Professor Dr. med. Volker Bühren, Ärztlicher Direktor der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Murnau, im Vorfeld des Chirurgenkongresses. MRSA gelangt von infizierten Patienten in die Krankenhäuser und wird meist vom medizinischen Personal weiter verschleppt - aufgrund mangelhafter Hygiene oder weil sich der Keim monatelang unbemerkt in den Nasen-Rachen-Räumen aufhält und so auf weitere Patienten überträgt. Der MRSA-Anteil an Infektionen ist in den letzten Jahren in Deutschland von 15 auf über 20 Prozent angestiegen. Intensivpatienten, Patienten mit großflächigen Wunden, Diabetiker und Patienten aus Alters- oder Pflegeheimen sind besonders häufig betroffen. Ihre Behandlung kann sehr problematisch verlaufen, weil die Infektion ungehemmt voranschreitet.
Mit lückenlosen Hygienemaßnahmen könnte diese hohe Zahl deutlich verringert werden. Dies zeigt sich an europäischen Nachbarländern wie den Niederlanden, die diese bereits praktizieren. In Deutschland müssten in Zukunft Risikopatienten bei Einlieferung ins Krankenhaus auf solche Erreger untersucht werden. "Bei nachgewiesener Besiedlung mit MRSA sollten sie von anderen abgeschottet werden. Die Schaffung spezialisierter Stationen mit entsprechender baulicher, personeller und organisatorischer Ausstattung kann die Behandlung der Patienten verbessern und eine Übertragung innerhalb des Krankenhauses verhindern", erläuterte Professor Bühren.
Terminhinweise:
DGCH-Pressekonferenz
Mittwoch, 2. Mai 2007, 11.30 bis 12.30 Uhr
Saal 22b, ICM München
mit dem Thema:
Wie groß ist die Gefahr durch multiresistente Erreger?
Prof. Dr. med. Volker Bühren, Murnau
Einladung zur Tagung:
Wir laden Sie herzlich ein, an den Vorträgen und den Pressekonferenzen der DGCH teilzunehmen. Bitte melden Sie sich an, wenn Sie teilnehmen wollen:
_ Ich nehme an der Tagung teil
_ Ich nehme an der Pressekonferenz, Mittwoch, 2. Mai 2007, 11.30 bis 12.30 Uhr, Saal 22b, ICM München teil.
_ Ich nehme nicht teil. Bitte schicken Sie mir die Pressemappe zu.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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