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Moderne Produktionsanlagen stellen immer höhere Anforderungen an ihre Bediener. Eine flexible Software-Infrastruktur ermöglicht die wirklichkeitsgetreue Simulation der komplexen Vorgänge mit Standard-Software und gängigen PCs.
Rote Lämpchen leuchten, der Kontrollbildschirm beginnt zu flimmern, die Produktionsanlage steht kurz vor einem Kollaps. Der erfahrene Operator reagiert schnell und sicher. Doch die Fertigungsanlagen werden immer komplexer, gleichzeitig steigen die Anforderungen an die Sicherheit, Produktivität und Produktqualität. Um den hohen Ansprüchen an die Qualifikation gerecht zu werden, müssen die Firmen das Bedienpersonal permanent im Umgang mit den Systemen schulen und weiterbilden. Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Informations- und Datenverarbeitung IITB in Karlsruhe entwickelten in einem EU-Projekt gemeinsam mit Partnern aus Frankreich, Großbritannien und den Benelux-Ländern eine flexible Software-Infrastruktur für die Computersimulation. Diese Plattform ist die Grundlage für einen Trainingssimulator.
»Der Trainingssimulator ist primär für Bediener chemischer Anlagen konzipiert. Er funktioniert nach dem gleichen Grundprinzip wie der Flugsimulator für Piloten«, erläutert Thomas Usländer vom IITB. »Das reale Prozessleitsystem wird wirklichkeitsgetreu nachgebildet. Der Bediener sieht Schaubilder der Anlage und kann über Maus und Tastatur Werte verändern, beispielsweise Ventile öffnen oder schließen.« Die realen Bedingungen werden in Echtzeit simuliert. Der zukünftige Operator kann sich so mit den technischen Daten und dem Verhalten der Anlage vertraut machen, manuelle und geistige Fertigkeiten im Umgang mit der Prozessführung erwerben sowie sich aufgabenbezogene Denkweisen aneignen. Insbesondere können kritische Prozessphasen beliebig oft gefahrlos trainiert werden, zum Beispiel wenn sich Pro-zesswerte außerhalb des Normalbereichs bewegen.
Die Herausforderung war, eine Vielzahl unterschiedlicher bestehender Modelle in verschiedenen Programmiersprachen in eine durchgängige kostengünstige Simulation zu integrieren. OPERA, das System aus dem IITB, erfüllt diese Anforderung: Es baut auf einer Standard-Software auf und läuft auf gängigen PCs, die über bestehende firmeninterne Netze zusammengeschaltet werden. Für ihre Entwicklung wurden die Wissenschaftler mit einem internationalen Software-Preis ausgezeichnet, dem Object Application Award der Object Management Group (OMG). In der Kategorie »Beste Applikation mit wieder verwendbaren Komponenten« erzielten sie den 3. Rang.
Ansprechpartner:
Thomas Usländer
Reinhard Herzog
Dr. Kym Watson
Telefon: 07 21/60 91-2 90
Telefax: 07 21/60 91-4 13
E-Mail: usl@iitb.fhg.de
hzg@iitb.fhg.de
wat@iitb.fhg.de
Fraunhofer-Institut für
Informations- und Daten-
verarbeitung IITB
Fraunhofer-Straße 1
76131 Karlsruhe
Pressekontakt:
Ute Brödner
Telefon: 07 21/60 91-3 00
Telefax: 07 21/60 91-4 13
E-Mail: boe@iitb.fhg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Informationstechnik, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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