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19.04.2007 18:52

Marie-Luise Angerer "Vom Begehren nach dem Affekt"

Regina Maas Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Kunsthochschule für Medien Köln

    Neuerscheinung 2007

    "Ich fühle, also bin ich?" - Zur Faszination von Affekt und Begehren in Kunst, Medien und Gesellschaft

    Was hat ein Phänomen wie das Public Viewing während der Fußball-WM 2006 mit Neurobiologie und Hirnforschung, oder der Bewegung des Cyberfeminismus zu tun? Sehr viel, wenn die heutige mediale Fetischisierung von Emotionen mit der Faszination durch den Affekt zusammengedacht wird, in deren Bann sowohl die Neurowissenschaften als auch die Theorie stehen. Die Wahrheit des Subjekts, falls sie bzw. es überhaupt existiert, liegt danach in seiner affektiven Verfasstheit und Ansprechbarkeit.

    Die Analyse jener Kräfte, die das Begehren nach dem Affekt antreiben, führt Marie-Luise Angerer von den Wissensanordnungen des 18. Jahrhunderts über die Physik und Physiologie des 19. Jahrhunderts, über Freuds Herrschaft des Unbewussten und die kybernetische Reg(ul)ierung bis zu den flottierenden Signifikanten und der Proklamation einer transhumanen Epoche in unseren Tagen.

    Dabei kann der Wandel von der Wahrheit der Sexualität zu einer ?Wahrheit des Affektiven? festgestellt werden. An die Stelle der Kastrationsangst der Moderne tritt ein posthumanes Tierwerden, die psychoanalytische ?Angst als Affekt? wird zum ?affektiven Überlebenstraining?, und das filmische ?Affektbild? löst sich im affektiven Körper als neuem Zentrum einer digitalen Bilderwelt auf.

    Aus dem Humanen als einer sprachlichen Existenz wird ein affektiver Organismus, der sich in die Reihe animalischer und digitaler Kulturen einordnet. Dieser Wandel im Dispositiv (Foucault) zeitigt eine "Politik des Affektiven", deren tiefgreifende Auswirkungen nicht zuletzt auf Gesellschaft und Ökonomie schon heute sichtbar sind.

    Angerer hingegen plädiert für die Sexualisierung des Affekts und, damit zusammenhängend, für die Wiedereinsetzung der Sprache in ihre Funktion als Artikulation des Subjekts und seiner "Wahrheit".

    Die Autorin Marie-Luise Angerer (*1958) ist Professorin für Medien- und Kulturwissenschaften [Gender] an der Kunsthochschule für Medien Köln und seit 2007 Rektorin der Hochschule.
    Gastprofessuren und Forschungsaufenthalte in den USA, Kanada, Australien sowie Berlin, Bochum, Budapest, Ljubljana und Zürich. Weitere biografische Angaben gibt http://www.khm.de

    Am 4. Mai 2007 wird Marie-Luise Angerer ihr Buch in der neuen Bibliothek/Mediathek der Kunsthochschule für Medien in Köln vorstellen.

    Bestellungen von Presseexemplaren der Broschur, 168 Seiten, 28 Abbildungen richten Sie bitte direkt an den diaphanes Verlag, Berlin: info@diaphanes.net.


    Bilder

    Prof. Dr. Marie-Luise Angerer, Autorin und Rektorin der KHM
    Prof. Dr. Marie-Luise Angerer, Autorin und Rektorin der KHM
    © KHM, 2007
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Psychologie, Religion
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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