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20.04.2007 10:56

42. Diabetes-Tagung: Ethik für ein neues Gesundheitssystem

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    42. Jahrestagung der Dt. Diabetes-Gesellschaft, 16. bis 19. Mai 2007
    Die Ethik ärztlichen Handeln:
    Neue Richtlinien für ein neues Gesundheitssystem

    Hamburg - Die aktuellen und geplanten Veränderungen im Gesundheitssystem bringen einen tiefgreifenden Wandel im Arzt-Patienten-Verhältnis. Im Spannungsfeld zwischen medizinischer Machbarkeit und wirtschaftlicher Wirklichkeit müssen sich Ärzte fragen, was sie ihren Patienten noch anbieten können. Patienten sollen sich finanziell stärker beteiligen und eigenverantwortlich mit ihrer Gesundheit umgehen. Die ethischen Grundlagen zukünftiger Arzt-Patienten-Beziehungen sind jedoch bisher ungeklärt. Das wissenschaftliche Programm der 42. Tagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) beginnt deshalb mit einem Ethik-Symposium am 17. Mai 2007 im CCH Hamburg unter Beteiligung von Professor Paul Kirchhof, Heidelberg, und Professor Dieter Birnbacher, Düsseldorf.

    Patienten mit Diabetes sind wie alle chronisch Kranken besonders auf medizinische Unterstützung angewiesen. "Ihre Behandlung kostete bereits im Jahr 2005 schätzungsweise 25 Milliarden Euro", meint Professor Dr. med. Peter Rösen, Leiter der Arbeitsgruppe Herz- und Gefäßstoffwechsel, Deutsches Diabetes-Zentrum, Düsseldorf. Gleichzeitig spart eine optimale Diabetesbehandlung der Solidargemeinschaft viel Geld: Je besser die Behandlung, desto geringer ist die Anzahl von teuren Folge- und Begleiterkrankungen wie Herzinfarkt, diabetischer Fuß oder Nierenkomplikationen. Damit eine optimale Behandlung gelingt, müssen Diabetes-Patienten besonders geschult und aufgeklärt werden. Dies erfordert ein intensives Vertrauensverhältnis zum behandelnden Arzt, der dafür immer weniger Zeit zur Verfügung hat. "Diese Herausforderungen haben uns veranlasst, auf dem diesjährigen Kongress eine Diskussion anzustoßen, die über den fachspezifischen Rahmen des Diabetes und seiner Komplikationen hinausgeht", meint Professor Dr. med. Peter Nawroth, Tagungspräsident, Heidelberg, im Vorfeld der Tagung. "Die Situation erfordert ethische Orientierungspunkte für ärztliches Handeln".

    Rechtsexperte Professor Dr. Dr. h.c. Paul Kirchhof und Philosoph Professor Dr. Dieter Birnbacher erläutern im Rahmen des Ethik-Symposiums, wie diese ethischen Orientierungspunkte in einem zukünftigen System aussehen könnten. Schwerpunkt des Vortrages von Professor Kirchhof ist, wie Menschen als 'mündige Bürger' Teil des neuen Systems sein können und wie dieses System gestaltet wird. Professor Dieter Birnbacher forscht seit vielen Jahren über Fragen der angewandten Ethik im Bereich Medizin. Sein Thema ist am 17. Mai in Hamburg "Mikroebene: Das Menschenbild im ärztlichen Handeln".

    TERMINHINWEISE:

    Pressekonferenz anlässlich der DDG-Jahrestagung
    Dientag, 15. Mai 2007, von 12.00 bis 13.00 Uhr
    Ort: Hotel Grand Elysee, Raum Amerikahaus, Hamburg
    mit dem Thema
    "Ethik: Das Gesundheitssystem als gesellschaftliche Aufgabe"
    Prof. Dr. med. Peter Nawroth, Tagungspräsident der 42. Jahrestagung, Direktor Abteilung Innere Medizin I und Klinische Chemie, Universitätsklinikum Heidelberg
    Prof. Dr. med. Peter Rösen, Leiter der Arbeitsgruppe Epikardiales Fett, Deutsches Diabetes-Zentrum, Düsseldorf

    Symposium: Ethik
    Donnerstag, 17. Mai 2007, von 12.30 bis 14.00 Uhr
    Ort: Vortragssaal 1, CCH Hamburg
    Moderation: Prof. Dr. med. Peter Naswroth, Prof. Dr. med. Peter Rösen
    Themen und Redner:
    - Makroebene: Das Gesundheitssystem als gesellschaftliche Aufgabe: gesellschaftliche und finanzpolitische Aspekte
    Professor Dr. Dr. Paul Kirchhof, Verfassungsrichter a.D., Direktor des Instituts für Finanz- und Steuerrecht, Universität Heidelberg
    - Mikroebene: Das Menschenbild im ärztlichen Handeln
    Professor Dr. Dieter Birnbacher, Lehrstuhl für praktische Philosophie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

    KONTAKT:

    Pressestelle DDG, Beate Schweizer
    Tel.: 0711 8931 295, Fax: 0711 8931 167
    Schweizer@medizinkommunikation.org


    Weitere Informationen:

    http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de
    http://www.ddg2007.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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