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Ein Großteil des in Deutschland erzeugten Nadelschnittholzes wird im Bausektor verwendet. Beim Hausbau muss das Holz für den statisch belasteten Bereich entweder mit chemischen Holzschutzmitteln behandelt oder aber trocken verbaut werden. Holzschutzmittel werden von zahlreichen Bauherren nicht gern gesehen, und die bisherigen Verfahren zur technischen Trocknung von geschnittenem Holz sind energie- und zeitaufwendig. An der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft (BFH) in Hamburg ist jetzt ein Verfahren getestet worden, entrindetes Nadelstammholz direkt nach dem Schlagen im Wald zu trocknen und anschließend zu Bauholz einzuschneiden.
Der Einbau von zu nassem Holz kann zu Verformungen und zu Befall mit Pilzen und Insekten führen. Hier setzen die Überlegungen zur Verwendung von getrocknetem Holz an, das bereits vor dem Zuschnitt im Sägewerk die passende Verwendungsfeuchte aufweist. An der BFH wurde ein traditionelles Verfahren zur trockenen Lagerung ganzer Stämme im Wald zu einem umweltfreundlichen Trocknungsverfahren optimiert. Die entrindeten Stämme werden dabei in luftigen Lagen gestapelt und mit Giebel und stabiler Folienüberdachung versehen. Der Aufbau dieser Lagenpolter erfolgt günstigerweise im Frühwinter an luftigen, sonnigen Plätzen. Die Polter verbleiben dort mindestens bis zum Ende des folgenden Sommers.
Die drei Verfahren "Feuchtes Bauholz mit chemischem Holzschutz", "Technische Trocknung geschnittenen Holzes" und "Rundholztrocknung im Wald vor dem Zuschnitt" wurden unter technischen und ökologischen Gesichtspunkten verglichen und einer Ökobilanzierung unterzogen.
Dabei zeigte sich, dass die Bereitstellung von Bauholz mit technischer Trocknung mehr als doppelt so viel Energie benötigt wie die beiden anderen Verfahren. Vom technischen Standpunkt aus ist bedeutend, dass Bauholz aus vorab getrocknetem Rundholz gerade ist und auch bleibt, während feuchtes, mit chemischen Holzschutzmitteln behandeltes Holz ebenso wie Hölzer aus der technischen Trocknung zu Deformationen und Rissbildungen neigen. Chemisch behandeltes Holz muss zudem nach der Nutzung separat entsorgt werden und ist nicht mehr stofflich verwertbar.
Für den Bauherren stellt sich die Verwendung getrockneten Rundholzes bei Betrachtung der gesamten Kosten einschließlich der möglichen Folgekosten (feuchtebedingte Bauschäden, Deformationen, Altholz-Entsorgung) als attraktive Alternative zu den bisher üblichen Verfahren dar.
Um Belegexemplar wird gebeten
http://www.bml.de/forschungsreport/rep2-99/wald.htm
Rundholzlagenpolter am Waldrand. Die Stämme sind farblich markiert, um den Trocknungsfortschritt in ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Tier / Land / Forst, Werkstoffwissenschaften
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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