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Wissenschaft
Erster Bachelorabsolvent des Fachbereiches Bauwesen an der HTWK Leipzig kommt aus China.
Zhongqi Wang schließt den Beamer an seinen Laptop an. Seine Hände zittern etwas. Er ordnet seine Unterlagen und wartet dann gespannt. Der 26-Jährige steht kurz vor der Verteidigung seiner Bachelorarbeit - und er ist ein bisschen nervös. Schließlich ist er der erste Student überhaupt, der nun sein Studium am Fachbereich Bauwesen der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) mit dem Bachelorgrad abschließt. Zhongqi Wang kam vor drei Jahren von der Nanjing University of Technology an die HTWK Leipzig, um hier Bauingenieurwesen zu studieren. Dabei war die Sprache am Anfang das größte Hindernis. "Ich versuche, so viel wie möglich zu verstehen und zu lernen", sagt Zhongqi Wang. "Fachlich ist es aber nicht immer einfach." Seine Verteidigung zum Thema "Stählernes Behältergerüst nach DIN EN 1993-1" hält er natürlich auch in deutscher Sprache. Die Aufgabenstellung der Arbeit umfasste die den Entwurf und die Statistisch-konstruktive Bearbeitung eines stählernen Gerüstes für die Lagerung eines Behälters im Freien. Und was für den Laien schon kompliziert klingt, ist für einen Nicht-Muttersprachler erst recht eine Herausforderung. Prof. Kerstin Hebestreit, die die Arbeit von Zhongqi Wang betreut hat, ist jedoch am Ende des Vortrages zufrieden. "Mir hat die Präsentation sehr gut gefallen", lobt sie den Studenten. Kritik gab es zwar auch, am Ende konnte sich der 26-Jährige aber über eine gute Zwei freuen. "Die Stärken der Chinesen sind Fleiß, ausgezeichnete Kenntnisse in den Naturwissenschaften und ihre Zielstrebigkeit", weiß Dr. Bernd Ebert vom Akademischen Auslandsamt der HTWK Leipzig. Er kennt die ausländischen Studierenden alle persönlich und unterstützt sie auch während des Studiums. "Die chinesischen Studenten freunden sich schnell mit ihren Kommilitonen an", erklärt Ebert, "Integrationsprobleme gibt es dabei kaum."
Wang möchte nun gleich noch ein Masterstudium anschließen und erst danach wieder nach China zurückkehren. "Wir haben dort großen Bedarf an Bauingenieuren", erzählt er. "Und meine Ausbildung, die ich hier bekommen habe, wird mir weiterhelfen." Um möglichst schnell voran zu kommen, hat Zhongqi Wang deshalb schon während seines Bachelorstudiums Vorlesungen für den Masterstudiengang besucht. Viel Freizeit hat er nicht: "Ich muss schon viel lernen, auch noch sprachlich", sagt er. Dabei unterstützen sich die chinesischen Studenten jedoch gegenseitig. Auch für einige seiner Freunde steht nun bald die Verteidigung der Bachelor- oder die Diplomarbeit an. "Es ist ein gutes Gefühl, einen Abschluss zu haben. Aber ich denke schon wieder an mein nächstes Studium", sagt Wang.
Die Hochschulpartnerschaft mit Nanjing, einer Stadt mit über drei Millionen Einwohnern in Ostchina, besteht seit 2002. Seitdem waren - und sind noch - 27 Studenten an der HTWK Leipzig zu Gast, die hier zum Teil ihr komplettes Studium oder auch nur ein Austauschsemester absolvieren. Seit Anfang des Jahres sind außerdem zwei Hochschullehrer der HTWK Leipzig in China und unterrichten dort in den Bereichen Architektur und Elektrotechnik. Neben dem Austausch von Dozenten und Studierenden sind vor allem gemeinsame Forschungsprojekte Schwerpunkte dieser Partnerschaft.
Zhongqi Wang mit einemÜbersichtsplakat zu seiner Bachelorarbeit vor dem Eingang der Hochschule.
Foto: Katrin Gröschel/HTWK Leipzig
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Zhongqi Wang bei der Verteidigung. Er präsentiert seinen Vortrag.
Foto: Katrin Gröschel/HTWK Leipzig
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Werkstoffwissenschaften
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
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