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27.04.2007 12:30

Wo Schwerkranke wieder atmen lernen: Asklepios Klinik Barmbek eröffnet Weaning-Zentrum

Jens Oliver Bonnet Zentrale Dienste Presse und Kommunikation
Asklepios Kliniken Hamburg GmbH

    Hamburg, 27. April 2007. Mit einem so genannten Weaning-Zentrum wollen die Lungenexperten der Asklepios Klinik Barmbek Patienten dabei unterstützen, nach schweren Erkrankungen und langen Zeiten der künstlichen Beatmung wieder das selbstständige Atmen zu erlernen. Der englische Begriff "Weaning" bedeutet so viel wie "abstillen" oder "entwöhnen". Mediziner verwenden diesen Ausdruck für die Entwöhnung der Patienten von der künstlichen Atmung. Diese Umstellung von der für den Körper sehr "bequemen" maschinellen Beatmung auf die eigene Atmung ist für die ohnehin geschwächten Betroffenen ein enormer Kraftakt. Wer über längere Zeit künstlich beatmet wurde, muss die für die Atmung notwendigen Muskeln gezielt trainieren und wieder lernen, eigenständig Luft zu holen.

    Allein in Hamburg benötigen rund 5.000 Patienten pro Jahr nach Operationen, nach Unfällen oder wegen schwerer internistischer Erkrankungen eine mehr als 24-stündige künstliche Beatmung. In den meisten Fällen gelingt die erfolgreiche Entwöhnung (Weaning) vom Beatmungsgerät, aber bei circa 15 Prozent dieser Patienten ist eine stabile Entwöhnung zunächst nicht möglich. Die häufigste Ursache dafür sind Vorerkrankungen der Lungen, aber auch Herzleiden, Blutarmut, neuromuskuläre Störungen und bestimmte Medikamente können dafür verantwortlich sein. Die Patienten verbringen dann viele Wochen in der Intensivstation, entwickeln häufig schwere Infektionen der Atemwege oder andere Komplikationen. Die Erfahrungen von Expertenteams in speziellen Weaningzentren zeigen, dass etwa jeder zweite der dorthin überwiesenen Patienten auch nach Wochen der Beatmung und vielen fehlgeschlagenen Weaningversuchen von der Beatmung komplett entwöhnt werden kann. Weitere 25 Prozent der Patienten lassen sich zumindest so weit entwöhnen, dass sie lediglich im Schlaf eine Atmungsunterstützung benötigen.

    Zentrum für Weaning in Barmbek
    Die Asklepios Klinik Barmbek hat nun mit einem erfahrenen Expertenteam von Internisten und Pneumologen, Intensivpflegekräften, Physiotherapeuten und weiteren Kooperationspartnern (Sozialdienst, Pflegeüberleitung, Ambulanter Pflegedienst, Hausärzte etc.) ein Weaning-Zentrum für die Metropoleregion Hamburg eingerichtet. Die Leitung des Zentrums liegt bei Prof. Dr. Heinrich Becker, Chefarzt der Pneumologie und Internistischen Intensivmedizin. Becker verfügt über langjährige Erfahrungen in der Respiratorentwöhnung. Das Weanigzentrums bietet erweiterte diagnostische Möglichkeiten wie Atemmuskelfunktionsprüfung, Polysomnographie, Chemosensivitätsmessung und atemphysiologische Testungen, die langzeitbeatmeten Patienten eine Chance auf komplette Beatmungsentwöhnung oder die Einstellung auf intermittierende Selbstbeatmung eröffnen. Speziell hierfür ist die Intensivstation C der Asklepios Klinik Barmbek eingerichtet. Hier stehen bis zu zehn Behandlungsplätze zur Verfügung, die mit modernster Überwachungstechnologie ausgestattet sind.

    Hinweis für die Redaktionen:
    Interessierte Journalisten, die das Weaning-Zentrum besichtigen möchten, können gern einen Termin vereinbaren mit Frau Marion Moormann, Tel. (040) 18 18-82 64 62.


    Weitere Informationen:

    http://www.asklepios.com/barmbek/html/fachabt/med2/ Asklepios Klinik Barmbek - Pneumologie


    Bilder

    Prof. Dr. Heinrich Becker
    Prof. Dr. Heinrich Becker
    Foto: Bertram Solcher
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

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