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Nach ausführlicher Diskussion in den Hochschulen hat die Mitgliederversammlung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) sich in einem Grundsatzbeschluss für die Vorverlegung der Vorlesungszeiten und für eine Umsetzung zum September 2010 ausgesprochen.
HRK-Präsidentin Professor Dr. Margret Wintermantel zeigte sich nach der Sitzung am 4. Mai in Gießen zuversichtlich, dass die Initiative zur Vorverlegung der Vorlesungszeiten erfolgreich sein wird. "Die Vorteile liegen ebenso auf der Hand, wie die Probleme, die aus dem Weg geräumt werden müssen. Pluspunkte wären die Erleichterung von Auslandsaufenthalten ohne Zeitverlust, der Wegfall der Unterbrechung der Vorlesungszeiten durch die Weihnachtsferien, die Koordination zwischen Universitäten und Fachhochschulen sowie hochschulübergreifender Studienangebote. Die Herausforderungen bestehen darin, genügend Spielraum für die Durchführung bestimmter Schul- und Vorpraktika wie auch für die Zulassungsverfahren zu lassen", sagte sie. Es bestehe aber genügend Zeit, diese Hindernisse sowohl hochschulintern als auch im Zusammenwirken mit den Ländern aus dem Weg zu räumen.
Der Beschluss hat im Wesentlichen folgenden Wortlaut:
"Die HRK hält es für auf Dauer nicht hinnehmbar, dass die Vorlesungs- und Prüfungszeiten des deutschen Wintersemesters im Februar/März mit fast allen Frühjahr- / Sommersemesterzeiten im Ausland kollidieren. Zur Verbesserung der internationalen Mobilität der Studierenden schlägt die HRK vor, die Vorlesungszeiten (Kernzeiten der Lehrveranstaltungen) bei Beibehaltung der geltenden Semesterwochenzahlen dem in Europa und den USA vorherrschenden Muster anzupassen und entsprechend vorzuverlegen.
In einem Herbst-/Wintersemester, das den Zeitraum vom 1. September bis 28. Februar des Folgejahrs umfasst, sollen diese Kernzeiten am ersten Montag des Septembers beginnen und spätestens Mitte/Ende Januar enden. In einem Frühjahrs-/Sommersemester, das den Zeitraum vom 1. März bis 31. August umfasst, sollen diese Kernzeiten am ersten Montag des März beginnen und spätestens Ende Juni enden.
Die HRK ist sich bewusst, dass eine solche Umstellung Auswirkungen auf gängige Gepflogenheiten und rechtliche Vorgaben für die Durchführung von Prüfungen, von wissenschaftlichen Kongressen und Lehrtätigkeiten ausländischer Wissenschaftler in Deutschland und deutscher Wissenschaftler im Ausland sowie für die Zulassungsverfahren hat. Andere Probleme, wie die Reform der Studienstruktur und die Durchführung von Praktika, sind unabhängig von dem Harmonisierungsvorschlag entstanden und zu lösen, gleichwohl hier mit zu bedenken.
Die HRK geht davon aus, dass die Voraussetzungen für die Umsetzung des Harmonisierungsvorschlags nicht in jedem Fall schnell erfüllt werden können. Sie strebt deshalb die Umstellung der Vorlesungszeiten zum September 2010 an, sofern bis dahin zufrieden stellende Lösungen der Rechts- und Verfahrensfragen sichergestellt sind. Sie ruft die Länder auf, sich dieser Aufgabe nicht zu verschließen".
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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