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Wissenschaft
Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben Hinweise darauf gefunden, dass eine veränderte Belohnungsverarbeitung im Gehirn, wie sie auch bei Suchterkrankungen beobachtet wird, eventuell mit bestimmten Genvariationen in Verbindung steht. Die Arbeit der Forscher um Prof. Dr. Christian Büchel, Institut für Systemische Neurowissenschaften, wurde jetzt vorab in der Online-Ausgabe der international renommierten Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Science" veröffentlicht.
Suchterkrankungen werden mit einer geringeren Empfindlichkeit des Belohnungssystems im Gehirn in Verbindung gebracht. Die Belohnungsverarbeitung im Gehirn wiederum ist abhängig vom Botenstoff Dopamin, der durch ein bestimmtes Enzym (COMT) und den Dopamin-Transporter DAT begrenzt wird.
Die UKE-Wissenschaftler haben nun die Belohnungsverarbeitung im Gehirn von über 100 gesunden Probanden erforscht. Die Versuchsteilnehmer mussten dafür ein einfaches Gewinnspiel ("Unter welcher von acht Karten liegt ein rotes Ass?") absolvieren. Währenddessen wurden sie mittels funktioneller Kernspintomografie untersucht. Normalerweise zeigt sich bei solchen Untersuchungen, dass die Aktivierung des Belohnungszentrums im Gehirn ("Nucleus accumbens") zunimmt, je höher und wahrscheinlicher der Spielgewinn ist. Die Hamburger Forscher stellten jedoch fest, dass diese Belohnungsverarbeitung bei Probanden mit bestimmten Veränderungen der Gene für COMT und DAT nicht funktioniert. Diese Teilnehmer zeichneten sich durch ein besonders ausgeprägtes Verlangen nach ständig neuen Reizen ("sensation seeking") aus, um den Stimulierungspegel zu halten - was auch bei Suchtkranken beobachtet wird.
Informationen für Journalisten bei: Prof. Dr. Christian Büchel, Tel.: 040/42803-4726
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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