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17.05.2000 09:28

Diamantene Fühler und schwebende Lasten

Peter Pietschmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Ulm

    Diamantene Fühler und schwebende Lasten
    Innovationsmesse ITP mit vier Exponaten der Universität Ulm

    Von der Ulmer Industrie- und Handelskammer (IHK) und der Stadt Ulm initiiert, soll die Innovationsmesse ITP, die zum zweiten Mal stattfindet und vom 25. bis 27. Mai 2000 auf dem Ulmer Messegelände zu sehen ist, wirtschaftliche Vielseitigkeit und Ideenreichtum der Ulmer Region sichtbar machen. Unternehmern, Produzenten, Dienstleistern, Entwicklern Hochschulen, Kommunen und Investoren will sie Gelegenheit geben, Kontakte zu knüpfen und das technologische Potential vor Ort zu erschließen. Im thematischen Umfeld von Werkzeug- und Produktionstechnik, Energie- und Umwelttechnik, Logistik und Elektronik, Neue Medien, Informationstechnik sowie -be- und -verarbeitung sieht sich die ITP nach eigener Darstellung nicht zuletzt als »Galerie der innovativen Produkte der Fachhochschule Ulm, der Universität Ulm und des Instituts für dynamische Materialprüfung«. Die beiden letztgenannten werden mit insgesamt fünf Exponaten vertreten sein. Parallel informiert die Universität über ihre Studien-, Aus- und Weiterbildungsangebote.

    Sprache verschlüsselt

    Die Abteilung Informationstechnik der Universität Ulm beschäftigt sich mit Verfahren zur zuverlässigen und sicheren Datenübertragung. Am Beispiel des Mobilfunkstandards GSM (Global System for Mobile Communications) werden die Wissenschaftler grundlegende Konzepte der digitalen Datenübertragung vorstellen: Zuteilung und optimale Auslastung von Sendefrequenzen, Verbesserung der Übertragungsqualität bei großen Datenmengen und variierenden Nutzungsanforderungen, Methoden des Kanalschutzes, Prinzipien der Sprachcodierung, Nutzerauthentifikation (Stichwort sichere PINs) und Verschlüsselung. Wie verschiedene Störgrößen die Übertragungsqualität von Sprache beeinflussen, können die Messebesucher am simulierten Hörmodell verfolgen.

    Mikrotechnik mit Diamant

    Die einzigartigen Eigenschaften des Diamant, namentlich seine unerreichte Temperatur- und Reaktionsbeständigkeit sowie sein elektrisches Leitverhalten, waren Ausgangspunkt für die Abteilung Elektronische Bauelemente und Schaltungen, auf der Suche nach optimalen Materialien für Mikroelektronik, Mikrosensoren und -aktoren mit Kunstdiamant zu experimentieren. Herausgekommen sind Diamantmikrochips für Herzablationskatheter, Druck- und Beschleunigungssensoren, denen weder aggressive Chemikalien noch Extremtemperaturen etwas anhaben können, elektrostatisch betriebene Mikroschalter der Hochleistungsklasse, Ultraviolettsensoren für tiefes (220nm-)UV-Licht. Mit einer Auswahl ihrer interessantesten Objekte werden die Forscher auf die ITP gehen.

    Rettung automatisch

    Im Rahmen eines Pilotprojekts für Baden-Württemberg zur grundlegenden Modernisierung des Rettungssystems hat Martin Häfele aus der Abteilung Elektronische Bauelemente und Schaltungen ein telematisches Unterstützungsverfahren für die medizinische Notfallrettung entworfen und verwirklicht. Die von ihm progammierte Voicemailbox ist in der Lage, bei einem Rettungseinsatz automatisch die erforderlichen Einsatzkräfte zu alarmieren und ihre Antwort zu registrieren, wobei Verfügbarkeit (Urlaub, Krankheit) und voraussichtlicher Eintreffzeitpunkt berücksichtigt, bedarfsweise zusätzliche Helfer nachnominiert und ein präzises Ablaufprotokoll erstellt werden. Das System entlastet das Personal der Rettungsleitstelle und hilft, vergebliche Telefonate und Fehldispositionen zu vermeiden.

    Lasten ausgependelt

    Das Team der Abteilung Meß-, Regel- und Mikrotechnik läßt einen tonnenschweren Container von einem Kran im Arbeitsraum bewegen. Dabei hängt die Last pendelfrei und so ruhig am Kranseil, als wäre sie in der Luft angeschraubt. Das ist nicht selbstverständlich, sondern einer raffinierten Sensorik zu danken, die laufende Messungen der Lastposition und -orientierung im Raum verarbeitet und sämtliche demnach zu erwartenden Pendel-, Kipp- und Drehbewegungen der Kranlast rechnerisch vorwegnimmt. Ein auf dieser Grundlage automatisch gesteuertes Fahr- und Greifwerk fängt die Bewegungen im voraus ab. Sensorik, regelungstheoretische Darstellung und Aktorik demonstrieren die Wissenschaftler in einem Video mit dem Titel »Vom automatischen Kran zum Großraumroboter«.

    Werkstoffe zähflüssig

    Gele, Pasten, Lacke und ihre viskos-elastischen Verwandten sind eigenwillige Werkstoffe. Das Institut für dynamische Materialprüfung (IdM) an der Universität Ulm ist darauf spezialisiert, Eigenschaften und Verhalten auch der »launischsten« Materialien unter mechanischer Belastung und in beliebigen Temperaturbereichen exakt zu bestimmen - in der Regel mittels speziell entwickelter Geräte, die sich Schwingungs- und Dämpfungsphänomene als Korrelate des dynamischen Verhaltens zunutze machen und deren ausgeklügelte Sensorik höchsten Exaktheitsansprüchen genügt. Die Wissenschaftler konzipieren Meßverfahren und -apparaturen, bauen Prototypen, übernehmen Meßaufträge von Industriekunden und beraten ihre Klienten beim Einsatz konventioneller und neuartiger Werkstoffe. Einen Querschnitt durch seine Produktpalette zeigt das Institut auf der ITP.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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