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09.05.2007 11:31

Auch Emotionen haben ihre Geschichte - Emotionenforschung im Alten Testament

Petra Giegerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    Neu erschienen: Andreas Wagner, Emotionen, Gefühle und Sprache im Alten Testament. Vier Studien. (KUSATU 7) Waltrop 2006.

    Vom Gott des Alten Testaments können wir nicht reden, ohne von seinem Zorn, seiner Liebe, seiner Reue und vielen anderen Emotionen zu sprechen. Aber wie ist dieser "emotionale Code" Gottes zu verstehen? Was sind Emotionen, Gefühle und Affekte? Und was sind Emotionen, Gefühle und Affekte im Alten Testament? Wie können wir uns Gefühlen, Emotionen und Affekten in hebräischen Texten nähern? - Einen Zugang zu diesen Fragen bietet die neu vorgelegte Publikation zu Emotionen, Gefühle und Sprache im Alten Testament. Historische Anthropologie und Psychologie haben gezeigt, dass Emotionen nicht als universales Phänomen aufzufassen sind. Unter dieser Voraussetzung werden auch die Emotionen im Alten Testament analysiert. Es ist dabei von einem einheitlichen Emotionskonzept auszugehen, das die Emotionen Gottes ebenso umfasst wie die menschlichen Emotionen. Als methodischer Zugang wurde die Metaphernanalyse nach Lakoff/Johnson gewählt, die einen Einblick in die Emotionskonzeption des Alten Testaments ermöglicht (1. Studie). Im A.T., das stark in der altorientalischen Kultur verwurzelt ist, tritt ein ganz eigenes Emotionsverständnis zutage, das nicht dem Modell der Behältermetapher folgt. Von der Vorstellung des Körpers als "Behälter" der Emotionen ist die "westliche" Auffassung stark bestimmt (Schmitz, Kövecses). Das A.T. spricht dagegen nie von im Körper eingeschlossenen oder gar einzuschließenden Emotionen. Viel stärker ist der Mensch des A.T. von dem kausalen Zusammenhang zwischen Anlass und unabdingbar sich einstellender emotionaler Reaktion geprägt. Auch werden die Emotionen im A.T. nicht als etwas grundsätzlich Negatives gesehen und der Ratio gegenübergestellt; zerstörerische Wirkung werden den einzelnen Emotionen wie Hass oder Eifer (2. und 3. Studie) zugeschrieben, nicht der Emotionalität überhaupt. All dies gilt auch von den Emotionen Gottes, die sprachlich genauso codiert sind wie die Emotionen des Menschen (4. Studie).

    Rückfragen bitte an:
    Priv.-Doz. Dr. Andreas Wagner M.A., im SoSe 2007 Professurvertretung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Ev.-theol. Fakultät im FB 01, Seminar für Altes Testament und Biblische Archäologie, E-Mail: kuechenm@uni-mainz.de


    Weitere Informationen:

    http://www.staff.uni-mainz.de/lehmann/KUSATU-dframe.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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