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Physiker aus Deutschland können demnächst eine noch stärkere Rolle im internationalen Streben um die Erforschung der Grundlagen der Natur übernehmen. Der Senat der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren hat 25 Millionen Euro für die nächsten fünf Jahre für den Projektvorschlag ,Helmholtz-Allianz - Physik an der Teraskala' bewilligt, der unter Federführung des Deutschen Elektronen-Synchrotrons DESY erstellt wurde. An der Universität Siegen sind die Forschungsgruppen der theoretischen und experimentellen Teilchenphysik Mitglieder der neuen Helmholtz-Allianz.
In der Allianz werden das Forschungszentrum DESY zusammen mit dem Forschungszentrum Karlsruhe, 17 Universitäten - darunter die Universität Siegen - und dem Max-Planck-Institut für Physik in München die in Deutschland vorhandenen Kompetenzen bündeln, um das Verhalten von Elementarteilchen und die Kräfte zwischen ihnen zu erforschen. Gleichzeitig schafft die Allianz die Voraussetzungen, um technologische Entwicklungen konzentriert voran zu treiben. Die Wissenschaftler erhoffen sich dadurch völlig neue Einblicke in den Aufbau der Materie und den Ursprung des Weltalls. Diese Forschung findet in einem internationalen Verbund an weltweit einmaligen Teilchenbeschleunigern wie dem 'Large Hadron Collider' (LHC) bei der Europäischen Organisation für Kernforschung CERN in Genf und dem geplanten 'Internationalen Linearcollider' (ILC) statt.
An der Universität Siegen sind die Forschungsgruppen der theoretischen und experimentellen Teilchenphysik Mitglieder der neuen Helmholtz-Allianz. Die Koordination vor Ort liegt bei den neuberufenen Professoren Wolfgang Kilian (Theoretische Physik) und Markus Schumacher (Ex-perimentalphysik). Fördermittel von mindestens einer halben Million Euro werden es den Siegenern Physikern erlauben, ihre Forschung auf dem Gebiet der "Physik an der Teraskala" erheblich zu intensivieren und zu erweitern.
Die experimentelle Teilchenphysik in Siegen mit den Professoren Peter Buchholz, Ivor Fleck und Markus Schumacher ist bereits maßgeblich an der Entwicklung des ATLAS-Experiments am Large Hadron Collider LHC in Genf beteiligt und wird eine führende Rolle in der Datenanalyse bei der Suche nach dem Higgs-Teilchen und der Untersuchung schwerer Quarks übernehmen, wenn der LHC im voraussichtlich Ende dieses Jahres in Betrieb geht. Dieses Projekt wird bereits im Rahmen des Forschungschwerpunktes FSP101 ATLAS durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung/BMBF gefördert, der vor wenigen Wochen mit einem Festakt in Bonn offiziell eingesetzt wurde. Die Siegener Theoretische Teilchenphysik ist Mitglied des "Theorieverbundes" des BMBF, der von Prof. Thomas Mannel, Dekan des Fachbereichs Physik in Siegen, koordiniert wird.
Die Helmholtz-Allianz wird im Bereich der Theoretischen Physik in Siegen Forschungsprojekte zur Berechnung neuer physikalischer Phänomene am LHC unterstützen. Zu diesem Zweck soll gemeinsam mit der Universität Karlsruhe ein Zentrum für die Monte-Carlo-Simulation von Hochenergiestreuprozessen aufgebaut werden. Zusätzlich wird für die experimentelle Teilchenphysik ein neues Arbeitsfeld eröffnet, die Entwicklung neuartige Detektortechnologien im Hinblick auf den geplanten Internationalen Linearcollider ILC. In enger Zusammenarbeit mit den Allianzpartnern soll ein Prototyp für eine hochpräzise Zeitprojektionskammer zur Vermessung von Teilchenspuren entstehen.
Die Siegener Elementarteilchenphysik stellt eine der größeren Gruppen innerhalb der Allianz und zeichnet sich durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Theorie und Experiment aus. Eine solche Zusammenarbeit sowohl lokal als auch national zu fördern ist besonderes Ziel der Helmholtz Allianz. Damit sind die Siegener Teilchenphysiker in der Allianz wie auch auf internationalem Niveau hervorragend positioniert.
Prof. Dr. Markus Schumacher (li.) und Prof. Dr. Wolfgang Kilian, Physiker an der Universität Siegen
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Forschungsprojekte, Organisatorisches
Deutsch

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