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Wissenschaft
Neue Bildgebungsverfahren machen Krankheiten sichtbar, bevor sie ausbrechen
Viele Erkrankungen werden erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt - häufig zu spät, um eine erfolgreiche Therapie einzuleiten. Gerade bei Krebs ist eine frühzeitige Diagnose lebenswichtig. Es gilt, der Krankheit so wenig Vorsprung wie möglich zu lassen, um sie noch rechtzeitig abfangen zu können. Während herkömmliche bildgebende Verfahren den Krebs erst erkennen, wenn bereits ein Tumor entstanden ist, lassen sich mithilfe molekularer Bildgebung schon die Vorboten der Krankheit aufspüren. Nicht nur für die Tumordiagnostik, auch für die Früherkennung von Alzheimer und Herz-Kreislauf-Erkrankungen birgt diese Technologie enormes Potenzial. Die aussichtsreichsten Verfahren diskutieren führende Wissenschaftler derzeit auf dem 88. Deutschen Röntgenkongress in Berlin.
Lange bevor Symptome auftreten, verrät sich eine Krankheit auf zellulärer Ebene - z.B. durch einen gesteigerten Stoffwechsel (Krebs) oder die Verklumpung bestimmter Proteine (Alzheimer). Derartige - im Körper schlummernde - Vorboten können durch maßgeschneiderte Signalstoffe sichtbar gemacht werden. Wie ein Spürhund sind solche Substanzen auf bestimmte Zelldefekte "abgerichtet" und sammeln sich dort an, wo diese auftreten. Mithilfe verschiedener bildgebender Verfahren wird anschließend die Verteilung des Signalstoffes im Körper dargestellt. Dem Radiologen bietet sich eine minutiöse Momentaufnahme der Krankheit in ihrem frühesten Stadium.
"Die molekulare Bildgebung ist ein außerordentlich forschungsintensiver Bereich der Radiologie. Voraussichtlich wird Sie der Diagnostik einen deutlichen Schub verleihen und die Früherkennung bestimmter Krankheiten entscheidend verbessern", erklärt Prof. Christoph Bremer vom Institut für Klinische Radiologie des Universitätsklinikums Münster. Mittlerweile sind molekulare Bildgebungsverfahren längst mehr als eine wissenschaftliche Vision. So hat die Positronen-Emissions-Tomographie (PET), die Krebszellen an ihrem gesteigerten Stoffwechsel erkennt, bereits Einzug in den klinischen Alltag gehalten. Andere vielversprechende Methoden werden momentan intensiv erforscht. Derzeit entwickelt Prof. Bremer mit seinem Team optische Kontrastmittel, die Krebszellen unter der Einstrahlung von Nahinfrarot-Licht sichtbar machen. Vor allem für die Brustkrebsdiagnostik birgt dieses Verfahren ungeheures Potenzial. Ein wesentlicher Vorteil der so genannten optischen Mammographie ist, dass sie ohne Röntgenstrahlung auskommt.
Nicht nur für die Früherkennung eröffnet die molekulare Bildgebung neue Dimensionen. Sie ermöglicht zudem eine präzisere Einschätzung des Krankheitsverlaufes und eine individuelle Anpassung der Therapie. "Eine frühzeitige Diagnose bedeutet immer eine effektivere und effizientere Therapie. Für viele Krebspatienten erhöhen sich damit auch die Heilungschancen", so Prof. Bremer.
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ipse Communication
Tel. 030 288846-22
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Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Christoph Bremer
Universitätsklinikum Münster
Institut für Klinische Radiologie
Tel.: 0251 8345139
E-Mail: bremerc@uni-muenster.de
Über den Deutschen Röntgenkongress
Mit etwa 7.000 Besuchern pro Jahr ist der Deutsche Röntgenkongress der wichtigste radiologische Fachkongress im deutschsprachigen Raum. Veranstaltet wird er von der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG). Im Zentrum stehen der wissenschaftliche Austausch sowie die fachliche Weiterbildung. Im Rahmen des angeschlossenen Industrieforums stellen jedes Jahr weit über 100 Aussteller aus der Medizintechnik ihre Produktneuheiten vor. Seit 2005 findet der Röntgenkongress in Berlin statt.
http://www.ipse.de/RoeKo2007/index.php
Die PET/CT überführt Krebszellen anhand ihrer erhöhten Stoffwechselaktivität (gelb leuchtendes Areal ...
© Institut für Klinische Radiologie & Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Münster
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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