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Moderne bildgebende Verfahren verbessern die Operationsplanung und ersetzen aufwändige Voruntersuchungen
Berlin, 18. Mai 2007. In Deutschland herrscht chronischer Mangel an transplantierbaren Organen. Entsprechend lange müssen Patienten auf eine Transplantation warten - bei der Niere sind es im Durchschnitt fünf bis sechs Jahre. Hoffnung auf eine schnellere Behandlung bieten so genannte "Lebendspenden". Bei diesen stammt das gesuchte Organ von einer lebenden Person, die sich zur Spende bereit erklärt - etwa einem nahen Verwandten oder engen Freund. Ob das Spenderorgan geeignet ist und welche Besonderheiten bei der Entnahme beachtet werden müssen, klären Radiologen mithilfe innovativer bildgebender Verfahren bereits im Vorfeld einer Transplantation ab -und helfen so, die Risiken für Empfänger und Spender zu minimieren.
Der Lebendspende - derzeit möglich bei Niere und Leber - kommt in der Transplantationsmedizin eine immer größere Bedeutung zu: Stammten im Jahr 1996 nur etwa 4 % der transplantierten Organe von Lebendspendern, so hat sich dieser Anteil mittlerweile mehr als verdreifacht. Am deutlichsten ist diese Entwicklung bei den Nierentransplantationen: Fast jede fünfte Niere stammt heute von einem lebenden Spender.
Um die Organübertragung für Spender und Empfänger so sicher wie möglich zu gestalten, müssen Lebendspenden besonders genau geplant werden. Denn insbesondere bei den zu- und ableitenden Gefäßen - z.B. Blutbahnen, Gallenwege und Harnleiter - gibt es von Mensch zu Mensch große Unterschiede: Bei einigen Patienten wird die Niere beispielsweise nur von einer Arterie versorgt, bei anderen von zwei oder sogar drei. "Bei einer Organtransplantation ist es elementar, alle versorgenden Gefäße des Spenderorgans zu erhalten", erläutert Prof. Ulrich Mödder vom Institut für Diagnostische Radiologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. "Wird dies versäumt, kann ein Teil des Organs absterben und die Organfunktion für den Empfänger empfindlich eingeschränkt werden." Aus diesem Grund ist es von herausragender Bedeutung, im Vorfeld einer Organentnahme den Aufbau des Organs und die Besonderheiten des Gefäßsystems genau zu kennen.
Radiologen untersuchen diese Faktoren heute mithilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) und der Computertomographie (CT), die das Spenderorgan und seine umliegenden Gefäße detailliert abbilden. Im Vergleich zu herkömmlichen Katheteruntersuchungen liefern diese Verfahren nicht nur schnellere Ergebnisse, sondern sind auch deutlich angenehmer für den Patienten, da sie ohne Eingriff durchgeführt werden. Darüber hinaus geben MRT und CT Auskunft über den Gesundheitszustand des Gewebes. Sie machen Nierensteine, Zysten, Entzündungen und Tumorherde sichtbar und helfen so dem behandelnden Arzt zu entscheiden, ob das Organ eines Spenders überhaupt für die Transplantation geeignet ist.
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ipse Communication
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Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Ulrich Mödder
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Institut für Diagnostische Radiologie
Tel.: 0211 811 77 52
E-Mail: moedder@uni-duesseldorf.de
Über den Deutschen Röntgenkongress
Mit etwa 7.000 Besuchern pro Jahr ist der Deutsche Röntgenkongress der wichtigste radiologische Fachkongress im deutschsprachigen Raum. Veranstaltet wird er von der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG). Im Zentrum stehen der wissenschaftliche Austausch sowie die fachliche Weiterbildung. Im Rahmen des angeschlossenen Industrieforums stellen jedes Jahr weit über 100 Aussteller aus der Medizintechnik ihre Produktneuheiten vor. Seit 2005 findet der Röntgenkongress in Berlin statt.
http://www.ipse.de/RoeKo2007/index.php
Eine typische Gefäßanomalie wird sichtbar: Die linke Niere wird bei diesem Patienten von drei Arteri ...
© Institut für Diagnostische Radiologie, Heinrich-Heine Universität Düsseldorf
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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