idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Universitätsklinikum Heidelberg und Hausärzte erproben neue Modelle / Spezielle Schulungen für Arzthelferinnen
Wie kann die Versorgung chronisch kranker Patienten verbessert werden? Und welche Aufgaben können dabei Arzthelferinnen übernehmen? Diesen Fragen geht die Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung des Universitätsklinikums Heidelberg in ihrem so genannten "Chronic Care Modell" gemeinsam mit Hausarztpraxen aus der Rhein-Neckar-Region nach, z.T. in Kooperation mit der Abteilung für Psychosomatische und Allgemeine Klinische Medizin.
Das neue Konzept zur Versorgung chronisch Kranker stammt ursprünglich aus den USA. "Es geht darum, gesundheitliche Beeinträchtigungen von chronisch kranken Patienten möglichst frühzeitig zu erkennen, um mit der notwendigen Therapie eingreifen und somit Klinikeinweisungen zu verhindern", erklärt Professor Dr. Joachim Szecsenyi, Ärztlicher Direktor der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung am Universitätsklinikum Heidelberg.
Patienten werden zur Eigenverantwortung für ihre Gesundheit motiviert
Wichtiger Bestandteil des "Chronic Care Modell" sind Fortbildungskurse für Arzthelferinnen in Hausarztpraxen. Derzeit lernen Arzthelferinnen im Rhein-Neckar-Kreis, speziell auf die Bedürfnisse chronisch kranker Menschen (im Rahmen von Projekten zu Arthrose, Diabetes mellitus und Herzinsuffizienz) einzugehen. Das Praxisteam erfährt, wie es Betroffene zu mehr Eigenverantwortung für ihre Gesundheit motivieren kann: notwendige Medikamente regelmäßig einnehmen, Veränderungen des Körpers, wie beispielsweise Gewichtsschwankungen, wahrnehmen und angeordnete Bewegungstherapien dauerhaft fortsetzen.
"Von den Arzthelferinnen wird ein hohes Maß an Wissen und Eigeninitiative verlangt. Die bisherige Ausbildung zur Arzthelferin bereitet die Frauen jedoch oft nicht auf die neuen Aufgaben vor", sagt Professor Szecsenyi. Mit Hilfe des "Chronic Care Modells" kann das Praxisteam Patienten engmaschig betreuen. Dies führt schließlich zu einer höheren Lebensqualität der Patienten und reduziert die Zahl der Krankenhauseinweisungen.
Beim Gesundheits-Check am Telefon werden wichtige Daten abgefragt
Dazu rufen die Arzthelferinnen in regelmäßigen Abständen bei den Patienten an und fragen mit Hilfe einer Check-Liste nach dem Gesundheitszustand. "Faktoren wie Atemnot, Herzrasen oder Herzstolpern, Gewichtsveränderungen, Durchfall oder Erbrechen können eine Verschlechterung der Herzinsuffizienz bedingen", sagt Dr. Frank Peters-Klimm, Mitarbeiter der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung. Die Ergebnisse gehen auf direktem Wege dem Arzt zu, der im Einzelfall den Patienten sofort einbestellen kann.
Um die Projekte des Chronic Care Modells gut umsetzen zu können, stehen dem Praxisteam die Study-Nurses - das sind eigens ausgebildete Mitarbeiterinnen der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung - in der Hausarztpraxis zur Seite.
Kontakt:
Professor Dr. Joachim Szecsenyi
Ärztlicher Direktor der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung
Universitätsklinikum Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 47 43
E-Mail: joachim.szecsenyi@med.uni-heidelberg.de
Bei Rückfragen von Journalisten:
Dr. Annette Tuffs
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 45 36
Fax: 06221 / 56 45 44
E-Mail: Annette_Tuffs@med.uni-heidelberg.de
Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte, Organisatorisches
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).