idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
29.05.2007 11:26

Erster klimaneutraler Campus weltweit: Leuphana Universität Lüneburg setzt Zeichen für Klimaschutz

Henning Zuehlsdorff Presse und Kommunikation
Leuphana Universität Lüneburg

    "Die Leuphana Universität Lüneburg ist die erste Universität weltweit, deren zentraler Campus klimaneutral arbeitet und so das Klima in vollem Umfang schützt", erklärten Universitätspräsident Prof. (HSG) Dr. Sascha Spoun und Vizepräsident Prof. Dr. Stefan Schaltegger am 29. Mai 2007. "Unsere Universität setzt damit ein deutliches Zeichen für den Klimaschutz und reagiert mit ihren Möglichkeiten auf die aktuellen Erkenntnisse über den Klimawandel." Bundesumweltminister Sigmar Gabriel lobt diesen Schritt: "Der Klimawandel stellt eine der größten Herausforderungen der Menschheit dar. Universitäten spielen bei der Analyse der Wirkungszusammenhänge und der Ursachen des Treibhauseffekts eine zentrale Rolle. Auf der Lösungsebene begegnen Deutschland und die EU der Herausforderung mit der weltweit fortschrittlichsten Klimapolitik. Dass eine deutsche Universität als Erste mit konkreten Maßnahmen in der Forschung, der Lehre und dem Betrieb die Speerspitze zur Erreichung dieses ambitionierten Ziels darstellt, freut mich sehr. Ich beglückwünsche die Leuphana Universität Lüneburg zu ihrer Entscheidung und ihrem Schritt, die weltweit erste klimaneutrale Universität zu werden."

    Das Ziel der Leuphana Universität Lüneburg ist, durch Forschung, Bildung und Transfer einen Beitrag zur Entwicklung der Zivilgesellschaft des 21. Jahrhunderts zu leisten. Der Klimawandel gehört zu den drängendsten Problemen unserer Gesellschaft. Daher forschen und arbeiten Wissenschafterinnen und Wissenschaftler auch in Lüneburg an innovativen Konzepten zur Minimierung und Vermeidung der Treibhausgas-Emissionen. Erkenntnisse über den drohenden Klimawandel werden aber nicht nur in Lehre und Forschung diskutiert, sondern auch im Universitätsalltag berücksichtigt, denn an der Leuphana Universität Lüneburg wird schon seit Jahren ganz praktisch daran gearbeitet, die Folgen des Treibhauseffektes abzumildern: Eine innovative Solarstromanlage produziert klimaneutralen Strom, Konferenzen wurden klimaneutral ausgerichtet, Kampagnen zur Energieeinsparung halfen, den CO2-Ausstoss deutlich zu reduzieren.

    Jetzt hat sich die Leuphana das anspruchsvolle Ziel gesetzt, hundertprozentig klimaneutral zu arbeiten. Dieses Ziel wird durch Reduktion und Ausgleich erreicht: der Kohlendioxidausstoß durch universitäre Aktivitäten wie Energieverbrauch, Dienstreisen und Pendelverkehr soll so weit wie möglich vermindert werden. Die Restemissionen werden durch die Beteiligung an universitätsexternen Projekten und vermehrt auch über die Durchführung universitätseigener Klimaschutzprojekte ausgeglichen.

    Trotz umfangreicher Reduktionsmaßnahmen können nicht alle Treibhausgasemissionen vermieden werden. Die verbliebenen Emissionen werden aber schon in diesem Jahr durch die renommierte 3C climate change consulting GmbH im vollen Umfang neutralisiert. Die 3C climate change consulting ist eine anerkannte, international agierende Agentur für Klimaprojekte und -kompensation, die auch mit dem World Wide Fund for Nature (WWF) zusammenarbeitet. Die Schadstoffbilanz wird dadurch ausgeglichen, dass die restlichen Emissionen in gleicher Menge an anderer Stelle eingespart werden. Dies ist möglich, da Treibhausgase eine globale Schädigungswirkung haben und nicht ortsgebunden sind. Die Restemissionen an Treibhausgasen, die in der Höhe von 1.209 Tonnen Kohlendioxid am zentralen Campus in Lüneburg anfallen, werden durch zusätzliche konkrete Klimaprojekte an einem anderen Ort neutralisiert. Hierfür hat die 3C climate change consulting GmbH der Universität ein Reishülsen Energieprojekt in Indien angeboten, bei dem die Leuphana die Nutzung von Reishülsen in einem Biomasse-Kraftwerk unterstützt.

    In einem nächsten Schritt wird die Leuphana den Kohlendioxidausstoß ihrer anderen Standorte einbeziehen. Letzter Baustein für eine völlig klimaneutrale Universität: Die universitätseigenen Forschungs- und Transferprojekte zum Klimaschutz sollen mit dem Ziel ausgeweitet werden, den verbleibenden Treibhausgasausstoß durch eigene Forschungs- und Transferbeiträge vollständig zu kompensieren, nach Möglichkeit sogar eine Überkompensation zu erreichen.

    An der Leuphana Universität Lüneburg sind Fragen des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit bereits seit den 90er Jahren ein Schwerpunkt in Forschung und Lehre. Seit dem Jahr 2000 setzt sie theoretische Erkenntnisse in die eigene Praxis um: als erste Universität führte sie umfassend ein Umweltmanagementsystem nach der EG-Öko-Auditverordnung, der sogenannten EMAS, ein. Dieses wird regelmäßig durch einen externen Umweltgutachter überprüft und zertifiziert. Noch dieses Jahr wird sie ihren ersten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen, in dem neben den Umweltaspekten auch wirtschaftliche und gesellschaftliche Dimensionen in Forschung, Lehre und Transfer sowie in der eigenen Organisation beleuchtet werden.


    Weitere Informationen:

    http://www.leuphana.de/klimaneutral


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Gesellschaft, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Organisatorisches
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).