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Wissenschaft
Jena. (23.05.99) Einen Stiftungslehrstuhl für eCommerce erhält die Friedrich-Schiller-Universität von der neu gegründeten Intershop-Stiftung zum kommenden Wintersemester. Stephan Schambach, Vorstandsvorsitzender der Intershop AG, sein Geschäftsführer Karsten Schneider und sechs "Intershoper" der ersten Stunde gründeten gestern (22.05.) Abend eine Privatstiftung mit dem Ziel, Wissenschaft, Kultur und Bildung am Hightech-Standort Jena zu fördern. Aus den Erträgen des Stiftungskapitals, das auf einen Grundstock in zweistelliger Millionenhöhe geführt werden soll, erhält die innovative Jenaer Professur sechs Jahre lang jeweils 400.000 Mark; zudem sponsort Schambach aus der Privatschatulle die Grundausstattung mit zusätzlich einer Million Mark. Für die Stifter steht aber nicht die Frage der Finanzausstattung im Vordergrund; sie wünschen sich den Jenaer Lehrstuhl als den führenden in Deutschland, wenn nicht als Nummer Eins in Europa.
Das Lehrgebiet "Elektronischer Handel" soll an der Nahtstelle zwischen Informatik und Wirtschaftswissenschaft angesiedelt werden und geht mit dem Vorhaben einher, an der Uni Jena einen Studiengang Wirtschaftsinformatik zu etablieren. Die Bestallung der neuen Professur, eine der ersten ihrer Art, trägt dem fulminanten Aufstieg und den glänzenden Perspektiven des jungen Wirtschaftsgebietes eCommerce Rechnung. Man habe nicht warten wollen, bis Universitäten und Ministerien auf diesen neuen und eminent wachsenden Bedarf von Fachkräften reagiert, erklärte Schambach, sondern wollte mit dieser privaten Initiative ein sichtbares Zeichen setzen. Der Erfolgsmanager, der inzwischen am Firmenzweitsitz in San Francisco wohnt, sah sich dabei vom Vorbild Silicon Valley inspiriert, wo eine "geniale Verbindung" von Wirtschaft und privaten Geldgebern mit den Universitäten für einen gewaltigen wirtschaftlichen Aufschwung sorgte.
"Herz und Hirn der Intershop AG befinden sich in Jena", machten Schambach und Schneider unisono deutlich. Nun wolle man den Erfolg des Unternehmens mit der Stadt und Region teilen. Die Gründer der Intershop AG, Pioniere der New Economy, haben mit dem schier un-glaublichen Wachstum ihres Software-Konzerns ein faszinierendes Kapitel Jenaer Unternehmergeschichte geschrieben. Allein im letzten Geschäftsjahr verzeichnete die Aktiengesellschaft ein Umsatzplus um 260 Prozent und gilt heute als "blue chip" am Neuen Markt. 1992 gegründet, versorgt das Unternehmen heute mit seinen rund 800 Mitarbeitern von Standorten in der ganzen Welt aus seine derzeit über 3.000 Kunden mit Software und Produktlösungen für den elektronischen Handel.
Mit einiger Verblüffung goutierte die Leitung der Friedrich-Schiller-Universität das Ansinnen der dynamischen Jungmanager, eine Stiftungsprofessur zu finanzieren. "Binnen 40 Minuten war die Sache perfekt", schildert Prorektor Prof. Dr. Klaus Dicke die zielorientierten Verhandlungen. Zugleich erinnert er an alte Jenaer Traditionen aus der Gründerzeit des vergangenen Jahrhunderts, als die public-private-partner-ships zwischen Universität und Wirtschaft modellhaft von Abbe, Zeiß und Schott vorexerziert wurden. Als vorbildlich betrachtet auch Thüringens Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Dagmar Schipanski das Engagement der "Intershoper". Inspirierend für das gesamte Bundesland sei diese "Dynamik, die sich in Jena so offensichtlich zeigt".
Ansprechpartner:
Intershop Communications
Public Relations
Tel.: 03641/894-120, Fax : -444
E-Mail: pr@intershop.de
Friedrich-Schiller-Universität
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Wolfgang Hirsch
Fürstengraben 1
07743 Jena
Tel.: 03641/931031
Fax: 03641/931032
E-Mail: h7wohi@sokrates.verwaltung.uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Wirtschaft
überregional
Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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