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Wissenschaft
Berlin/Bonn, 30. Mai 2007 - Die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren startet eine Initiative zur System¬biologie und fördert das Vorhaben bis 2011 mit 24 Millionen Euro aus dem Impuls- und Vernetzungs¬fonds. Die Initiative bildet ein Netzwerk aus Helmholtz-Zentren, Hochschulen und weiteren externen Partnern, die noch einmal eigene Mittel in ähnlicher Höhe investieren. Lang¬fristiges Ziel ist es, die Ursachen komplexer Erkrankungen zu erforschen und neue Therapieansätze zu entwickeln.
Mit der zentrenübergreifenden und interdisziplinären Initiative sollen zelluläre Vorgänge systemisch aufgeklärt werden, um besser zu verstehen, wie zum Beispiel Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, des Nervensystems oder Krebs entstehen. "Gerade durch die enge Verbindung mit den Hochschulen wird die Initiative über die Grenzen der Helmholtz-Gemein¬schaft zu einer Stärkung der Systembiologie in ganz Deutschland beitragen. Langfristig sollen die Ergebnisse in Diagnose, Prävention und Therapie vieler Volkskrankheiten einfließen", so Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft.
Die Systembiologie ist eine noch junge Disziplin, die versucht, biologische Prozesse in ihrer Gesamtheit zu verstehen. "Auf diese Weise soll ein zusammenfassendes Bild über die Vorgänge auf allen Ebenen entstehen, vom Genom zum Proteom, von den Organellen bis zum Gesamtorganismus", erklärt Prof. Dr. Otmar Wiestler, Helmholtz-Vizepräsident für Gesundheit und Stiftungsvorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Die Systembiologie nutze dabei vor allem mathematische Modelle und Computersimulationen für die Erfassung biologischer Prozesse.
Die Bandbreite an geförderten Themen ist sehr groß.
Schwerpunkte sind zum Beispiel:
- Signalübertragungsprozesse von Krebszellen,
- Molekulare Grundlagen bei neurodegenerativen und Herz-Kreislauf-
Erkrankungen,
- Einfluss von Schadstoffen auf den Zellstoffwechsel,
- Rolle nicht-kodierender RNA in regulatorischen Netzwerken,
- Struktur und Funktion von Nervenverbindungen im Gehirn, Modellierung
von Hirnfunktionen.
Das Netzwerk stellt Ausbildungsmöglichkeiten für den Nachwuchs sowie Technologieplattformen für alle Partner bereit. An der von Prof. Dr. Roland Eils, Abteilungsleiter am DKFZ, geleiteten Initiative sind neben universitären und anderen Partnern folgende Helmholtz-Zentren beteiligt: Deutsches Krebsforschungszentrum, GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Max-Delbrück-Centrum Berlin-Buch, Forschungszentrum Jülich, Forschungszentrum Karlsruhe, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung.
Die Initiative Systembiologie gehört zu den Leistungen der Helmholtz-Gemeinschaft im Rahmen des Pakts für Forschung und Innovation, um Exzellenz zu steigern und die Vernetzung mit Hochschulen auszubauen.
Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit 25.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,3 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).
Ansprechpartner für die Medien:
Thomas Gazlig
Dipl.-Biol./Dipl.-Journ.
Leiter Kommunikation und Medien
Anna-Louisa-Karsch-Straße 2
10178 Berlin
Tel/Fax: 030 206 329-57/60
presse@helmholtz.de
Dr. Antonia Rötger
Pressereferentin
Tel: 030 206329-38
antonia.roetger@helmholtz.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsprojekte, Organisatorisches
Deutsch
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