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Wissenschaft
Zwischen Europa und Orient: Stiftung fördert Forschernachwuchs aus Zentralasien: Politik-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftler beteiligt
Mit dem Zerfall der Sowjetunion wurde die geopolitische Landkarte nicht nur in Mitteleuropa neu gezeichnet; auch an der Südgrenze der Russländischen Föderation in Mittelasien und Kaukasus wurden 70 Millionen Menschen aus rund 100 Ethnien und Sprachen in die Unabhängigkeit entlassen. Um die aktuelle Entwicklung dieser Region zu unterstützen und gezielt wissenschaftliche Kooperationen aufzubauen, hat die VolkswagenStiftung bereits vor sieben Jahren ihre Initiative "Zwischen Europa und Orient - Mittelasien und Kaukasus im Fokus der Wissenschaft" gestartet, in der bisher etwa 100 Projekte mit einer Gesamtsumme von 15 Millionen Euro gefördert wurden.
Der Dialog zwischen deutschen, anderen europäischen und zentralasiatischen Wissenschaftlern soll nun weiter intensiviert werden. Mit rund 600.000 Euro unterstützt die VolkswagenStiftung drei Jahre lang ein Vorhaben zur "Fortbildung und Professionalisierung für wissenschaftliche Nachwuchskräfte aus Zentralasien im Bereich der Politikwissenschaft und Nachbardisziplinen". Initiator ist Professor Dr. Reimund Seidelmann vom Institut für Politikwissenschaft der Universität Gießen. Er konnte in der Vergangenheit bereits intensive Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen in Taschkent, Usbekistan, sowie in Bischkek, Kirgisistan, sammeln.
In zwei Sommerkursen und zwei Workshops sollen Nachwuchswissenschaftler aus Zentralasien, Deutschland und anderen Ländern der Europäischen Union zusammenkommen. Vermittelt werden Kompetenzen in den Bereichen der Friedens-, Sicherheits- und Konfliktforschung ebenso wie Sachkompetenz in Bezug auf politische, rechtliche und sozioökonomische Bedingungen in der EU und der Bundesrepublik Deutschland. Darauf aufbauend erhalten sechs Nachwuchswissenschaftler aus Zentralasien die Möglichkeit, ein halbes Jahr am Gießener Institut zu forschen. Die Koordination des Projekts, das auch eine Abschlusskonferenz umfasst, übernimmt eine Postdoc-Wissenschaftlerin in Gießen, die dabei ihre Sach- und Landeskenntnis zu Zentralasien vertiefen wird.
Das umfassende Veranstaltungs- und Stipendienprogramm wird zum einen Wissen und Erfahrung aus Europa nach Zentralasien vermitteln, zum anderen aber - und auch das ist erforderlich - wird es dazu beitragen, in Europa die Expertise über Zentralasien zu erweitern. Aufbauend auf bestehenden intensiven Kontakten zu Taschkent und Bischkek soll das Projekt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie entsprechende Institutionen aus allen zentralasiatischen Ländern einbeziehen und damit nicht zuletzt auch einen Beitrag leisten zur Vernetzung der Wissenschaft in der Region.
Weitere Auskünfte und Kontakt
Universität Gießen
Institut für Politikwissenschaft
Prof. Dr. Reimund Seidelmann
Telefon: 0641 99 23132
E-Mail: Reimund.Seidelmann@sowi.uni-giessen.de
VolkswagenStiftung
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Christian Jung
Telefon: 0511 8381 - 380
E-Mail: jung@volkswagenstiftung.de
Der Text der Presseinformation steht im Internet zur Verfügung unter http://www.volkswagenstiftung.de/service/presse.html?datum=20070530
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geowissenschaften, Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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