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Wissenschaft
Zum Thema "Der Jude Jesus - Die jüdische Leben-Jesus-Forschung von Abraham Geiger bis Ernst Ludwig Ehrlich" hält Rabbiner Dr. Walter Homolka am 7. Juni 2007 seine Antrittsvorlesung als Honorarprofessor an der Universität Potsdam.
Für die meisten Juden hat Jesus so gut wie keine Bedeutung. Wo Juden mit Jesus und seiner Wirkungsgeschichte in Berührung kamen, waren die Erfahrungen eher negativ. Der Referent setzt sich mit der Frage auseinander, ob es eine substantielle Auseinandersetzung mit Jesus als Person gegeben hat. Den Anstoß für die Leben-Jesu-Forschung gaben Julius Wellhausen und die historisch-kritische Bibelwissenschaft. Wellhausen hat den Satz formuliert, an dem sich Christen wie Juden in der Folge abgearbeitet haben: Jesus war kein Christ, sondern Jude. Walter Homolka wird in seiner Vorlesung thematisieren, dass die jüdische Beschäftigung mit der zentralen Figur des Neuen Testaments nicht grundsätzlicher Natur gewesen ist, sondern aus dem Wunsch nach Teilhabe an der Gesellschaft ohne Aufgabe der eigenen jüdischen Identität erfolgte. Der Referent wird die Geschichte einer seit dem 19. Jahrhundert zu beobachtenden "Heimholung Jesu" in das Judentum, als exemplarischen Juden, als mahnenden Propheten, als Revolutionär und Freiheitskämpfer, als großen Bruder und messianischen Zionisten, umreißen.
Walter Homolka ist seit 2002 Rektor des Abraham Geiger Kollegs zur Ausbildung von Rabbinern und Chairman der Leo Baeck Foundation Potsdam. Rabbiner Homolka, der 1992 am King's College London zum Doktor der Philosophie promovierte, unterrichtet seit 1999 Geistesgeschichte der Neuzeit und Jüdisches Recht im Bereich Jüdische Studien. Er hatte bereits Gastprofessuren an der New York University und der Peter Pazmany Universität Budapest inne. Die Ernennung zum Honorarprofessor an der Universität Potsdam würdigt die wissenschaftlichen Leistungen Homolkas und seine Aufbauleistung für das Abraham Geiger Kolleg an der Universität Potsdam. Er kann auf zahlreiche Buchveröffentlichungen in den Bereichen Jüdisches Recht, Geistesgeschichte und Gegenwart des liberalen Judentums sowie Jüdische Liturgie verweisen und ist Mitherausgeber des "Jüdischen Gebetbuches".
Hinweis an die Redaktionen:
Zeit der Vorlesung: 7. Juni 2007, 18.00 Uhr
Ort der Veranstaltung: Universitätskomplex Am Neuen Palais, Haus 11, Raum 0.09
Für weitere Informationen steht Ihnen Dr. Ingrid Heiß aus der Philosophischen Fakultät der Universität Potsdam telefonisch unter 0331/977-1453, E-Mail: heisz@uni-potsdam.de zur Verfügung.
Diese Medieninformation ist auch unter
http://www.uni-potsdam.de/pressmitt/2007/pm107_07.htm im Internet abrufbar.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Philosophie / Ethik, Religion
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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