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31.05.2007 09:14

Vorbericht zur Hyperbaren Sauerstofftherapie bei Brandwunden liegt vor

Dr. Anna-Sabine Ernst Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

    IQWiG bittet um Stellungnahmen / Nutzen der Therapie nicht belegt

    Ob Brandwunden besser heilen, ob bei diesen Patienten seltener schwere Infektionen auftreten und ob sie weniger Schmerzen erleiden, wenn sie zusätzlich zur konventionellen Behandlung eine Hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) erhalten, ist Gegenstand einer aktuellen Nutzenbewertung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Am 31. Mai 2007 haben die Kölner Wissenschaftler ihre vorläufigen Schlussfolgerungen publiziert und bitten bis zum 28. Juni 2007 um Stellungnahmen.

    Zusätzlicher Sauerstoff soll Absterben des Gewebes verhindern

    Bei der HBO atmet der Patient in einer Druckkammer über eine Maske oder über ein Kopfzelt reinen Sauerstoff ein. Durch den erhöhten Druck lässt sich die Sauerstoffmenge im Blut steigern. Bei der Behandlung von Brandopfern wird die HBO schon seit Jahrzehnten eingesetzt, um Kohlenmonoxidvergiftungen entgegen zu wirken. Dabei wurde aber auch beobachtet, dass die Wunden schneller heilen.

    Aussagen nur zum Therapieziel Wundheilungszeit möglich

    Wissenschaftliche Belege für den vermuteten Nutzen fanden die IQWiG-Wissenschaftler allerdings nicht. In ihrem Vorbericht kommen sie vielmehr zu der vorläufigen Schlussfolgerung, dass die Studienlage trotz der langjährigen Anwendung der Therapie insgesamt schlecht ist. Weder für die Kriterien Sterblichkeit, Blutvergiftung (Sepsis), operative Eingriffe, Aufenthaltsdauer im Krankenhaus, unerwünschte Nebenwirkungen und Komplikationen noch für die Lebensqualität lassen sich belastbare Aussagen machen. Einzig beim Therapieziel Wundheilungszeit gibt es Hinweise, dass eine zusätzliche HBO Vorteile für die Patienten haben könnte. Allerdings stammen diese Daten aus einer mit insgesamt 16 Patienten sehr kleinen, bereits über 30 Jahre alten Studie. Sie ließ zudem methodische Fragen offen, weshalb ihre Aussagen nur eingeschränkt belastbar sind.

    Zum Ablauf der Berichtserstellung

    Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hatte das IQWiG im Februar 2006 beauftragt den Einsatz der HBO für verschiedene Indikationen zu bewerten. Der vorliegende Vorbericht zu den Brandwunden ist ein Teil dieses Auftragspakets. Den Berichtsplan hatte das IQWiG am 3. Januar 2007 im Internet publiziert und bis zum 31.1.2007 um Stellungnahmen gebeten. Von dieser Möglichkeit machte allerdings niemand Gebrauch. Die Stellungnahmen zum Vorbericht werden gesichtet und, sofern sie Fragen offen lassen, die Autoren zu einer mündlichen Erörterung eingeladen. Danach wird der Vorbericht überarbeitet und als Abschlussbericht an den Auftraggeber G-BA weitergeleitet.


    Weitere Informationen:

    http://www.iqwig.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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