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Wissenschaft
Ehemaliger tschechischer Schulminister zu Gastvortrag an der Katholisch-Theologischen Fakultät
"Nachbarschaft. Nähe und Abgrenzung aus anthropologischer Sicht" lautet das Thema einer Vorlesung, zu der die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Erfurt den Prager Professor Dr. Jan Sokol am 7. Juni 2007 eingeladen hat. Der öffentliche Vortrag beginnt um 19.30 Uhr im Hörsaal Coelicum am Kreuzgang des Domes. Die Fakultät lädt dazu alle Interessierten herzlich ein.
"Nachbarschaft der Kulturen ist eine der Formeln, mit denen man die kulturelle Identität Europas zu beschreiben versucht", so Sokol. Damit solle Nähe zum Ausdruck gebracht werden, ohne bestehende Differenzen zu überspielen. In einem vereinten Europa gelte es Nachbarschaft zu gestalten und zu reflektieren, so sein Credo. Sokol wird in dem Vortrag den Begriff "Nachbarschaft" aus kulturwissenschaftlicher und philosophischer Perspektive diskutieren. Der Vortrag ist zugleich das Hauptreferat einer Arbeitstagung, die am 7. und 8. Juni vom Lehrstuhl Fundamentaltheologie und Religionswissenschaft in Zusammenarbeit mit der Fakultät und dem Interdisziplinären Forum Religion veranstaltet wird.
Prof. Dr. Jan Sokol, geb. 1936, ist Gründungsdekan der Fakulta humanitnich studií der Prager Karls-Universität. Er war in der tschechischen Bürgerbewegung engagiert und einer der Erstunterzeichner der Charta 77. 1990 kandidierte er erfolgreich für die tschechoslowakische Föderalversammlung. Er war Stellvertretender Vorsitzender des Parlaments und Vorsitzender der tschechischen parlamentarischen Delegation im Europäischen Parlament. Als Parteiloser war er ab Januar 1998 Minister für Schulwesen, Jugend und Körpererziehung. 2003 kandidierte er für das Amt des tschechischen Staatspräsidenten.
Sokol, der Mitglied des tschechischen PEN-Clubs ist, promovierte 1993 in Prag in der Anthropologie, nachdem er in sozialistischer Zeit am Studium behindert worden war. Er habilitierte sich 1997 und wurde im Jahre 2000 Professor für Philosophie. Sokol veröffentlichte eine Reihe philosophischer Publikationen. Seine Forschungsgebiete sind die Phänomenologie, die philosophische Anthropologie und die Geschichte der Religion. Er war auch an einer ökumenischen Übersetzung der Bibel beteiligt. Seine Arbeiten wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion, Sprache / Literatur
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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