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Wissenschaft
Pressemitteilung
Nr. 23 24.05.2000
Medizinisches Graduiertenkolleg - Wissenschaftler gesucht
Forschungen zu Epilepsie, Parkinson und Schlaganfall-Lähmungen starten im Oktober 2000
(ukg) Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und das Land Niedersachsen haben an der Medizinischen Fakultät der Universität Göttingen das Europäische Graduiertenkolleg "Neuroplasticity: From Molecules to Systems" eingerichtet. Das Kolleg startet am 01. Oktober 2000 und sucht noch Wissenschaftler, die auf dem Gebiet der Neuroplastizität promovieren wollen. Bewerbungsschluss ist der 15. Juni 2000. Bewerben können sich Mediziner, Biologen und Psychologen. Informationen dazu sind im Internet unter www.neuroplasticity.gwdg.de einsehbar. Das Graduiertenkolleg wird für den Zeitraum von drei Jahren von der DFG gefördert.
Unter Neuroplastizität versteht man die ständige Reorganisation von Nervenzellen - sowohl morphologisch als auch funktionell - und ihrer Verknüpfungen. Eine Reihe von neuen Verfahren ermöglichen jetzt auch beim Menschen, diese Verbindungen von außen zu beeinflussen. Anwendung finden die Forschungen zum Beispiel bei der Behandlung von Lähmungen nach Schlaganfällen, bei Epilepsie- oder Parkinson-Patienten und bei verschiedenen anderen neurologischen Erkrankungen.
"Neuroplastizität ist ein sehr aktuelles Forschungsgebiet," sagt Professor Dr. Walter Paulus, Abteilung Klinische Neurophysiologie der Universität Göttingen und Leiter des Graduiertenkollegs. Das Konzept sehe vor, eng mit der University College London zusammenzuarbeiten. Deshalb müssten die Göttinger Teilnehmer des Kollegs auch ein Jahr des dreijährigen Curriculums in London verbringen. Umgekehrt werden englische Studenten für den gleichen Zeitraum in Göttingen sein. Eine weitere Besonderheit besteht in der engen Verzahnung von Grundlagen- und klinischer Forschung. Vorrangig werden solche
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Forschungen gefördert, bei denen mittelfristig ein klinisch relevanter Nutzen für Patienten erkennbar wird. Von den insgesamt sieben Projekten, die in Göttingen betreut werden, sind vier mit Londoner
Projekten eng vernetzt. So können die Forscher zum Beispiel auf verschiedene moderne Bildgebungsverfahren in London und Göttingen (Positronenemissionstomographie und funktionelle Kernspintomographie) zurückgreifen, um ihre Forschungen voranzutreiben.
Ein Graduiertenkolleg soll Medizinstudenten und Ärzte sowie Naturwissenschaftler in den Ausbildungsgang integrieren und langfristig den wissenschaftlichen Nachwuchs im Bereich Medizin fördern. Doktorandinnen und Doktoranden erhalten die Möglichkeit, ihre Arbeit im Rahmen eines koordinierten, von mehreren Hochschullehrern getragenen Forschungsprogramms durchzuführen. Zusätzlich zum üblichen Studienprogramm können die Teilnehmer eines Graduiertenkollegs neuartige Veranstaltungs- und Betreuungsformen ausprobieren. So können zum Beispiel gemeinsame Praktika, Blockseminare oder Tagungen zur besonderen Ausbildung gehören.
Weitere Informationen:
Georg-August-Universität Göttingen
Bereich Humanmedizin
Abt. Klinische Neurophysiologie
Prof. Dr. Walter Paulus
Tel. 0551/39 - 99 55
www.neuroplasticity.gwdg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsprojekte, Studium und Lehre
Deutsch
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