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25.05.2000 09:22

Fortschritte der Atherosklerose-Forschung

Peter Pietschmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Ulm

    Fortschritte der Atherosklerose-Forschung
    First International Russell Ross Symposium 2000
    Pressekonferenz am 29.5.2000, 11.00 Uhr, Medizinische Klinik, Raum 2624

    Vom 31.5 - 3.6 2000 findet im Edwin-Scharff-Haus Neu-Ulm unter der Schirmherrschaft der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Sonderforschungsbereich 451, das First International Russell Ross Symposium »Atherosclerosis at the Entry of the New Millennium: Theories and Perspectives« statt. Organisator ist die Abteilung Innere Medizin II der Universität Ulm.

    Die atherosklerotische Grundlagenforschung hat in den letzten Jahren große Fortschritte erzielt. Durch Einführung neuer, insbesondere molekularbiologischer Techniken konnten Erkenntnisse über die physiologische und pathophysiologische Funktion verschiedener Bestandteile der Blutgefäßwand gewonnen werden. So wurden zahlreiche Wachstumsfaktoren und andere Botenstoffe identifiziert und ihre Anteile an den krankhaften Veränderungen der Arteriosklerose aufgeklärt. Noch ist die medizinische Wissenschaft allerdings weit von einem vollständigen Bild dieser komplexen Vorgänge entfernt.

    Seit 1999 ist an der Ulmer Medizinischen Universitätsklinik der Sonderforschungsbereich 451 der DFG - Läsion und Reparation am kardiovaskulären System - etabliert. Seine zwölf Projekte gelten einer Reihe grundlegender Mechanismen der Arteriosklerose. Hierzu gehören Untersuchungen der molekularen Aspekte einer Gefäßschädigung durch infektiöse Erreger wie zum Beispiel Chlamydien oder das Zytomegalievirus. Entzündungseiweiße sowie ihre Rolle bei der Arteriosklerose und besonders beim akuten Koronarsyndrom, die Regulation der Rezeptoren für verschiedene Botenstoffe, grundsätzliche Mechanismen der Regulation einer Gefäßneubildung im Tiermodell und die Bedeutung des programmierten Zelltodes in der Gefäßwand und im Herzmuskel bei Herzinfarkt sind weitere thematische Aspekte des SFB 451. Eine spezielle klinische Studie untersucht die Wirkung einer Bestrahlung mit 188Rhenium auf die Restenoserate nach Ballonangioplastie.

    Das Ulmer Symposium, zu dem rund 150 Teilnehmer aus 10 Ländern erwartet werden, versteht sich vor dem Hintergrund hochkarätiger Expertenbeteiligung als wichtiges Forum für die Diskussion bisheriger und neuerer Hypothesen zur Arterioskleroseentstehung. Neben der klassischen Hypothese, die von einer fundamentalen Bedeutung der Blutfette ausgeht, und einem weiteren prinzipiellen Ansatz, der die Verletzung der Gefäßwandinnenhaut als ursächlichen Faktor in das Zentrum der Betrachtung stellt, ist vor allem eine detaillierte Diskussion der entzündlichen Aspekte im Arterioskleroseprozeß vorgesehen. Nicht nur die Grundlagenforschung, sondern auch zahlreiche epidemiologische Studien haben gezeigt, daß die Arteriosklerose wesentlich durch eine entzündliche Reaktion der Gefäßwand charakterisiert ist. Das Symposium wird sich sowohl mit lokalen als auch systemischen entzündlichen Veränderungen auseinandersetzen.

    Einen weiteren wichtigen Aspekt stellen funktionelle Konsequenzen und akute Komplikationen der Arteriosklerose dar, also die sogenannte endotheliale Dysfunktion. Kontrovers wird noch immer die Beziehung zwischen Arteriosklerose und Infektion diskutiert, und das dürfte auch auf dem Symposium so sein. Vorgesehen ist zunächst ein Überblick über die vorliegenden Studien zu den wesentlichen Keimen. Daran schließen sich Erörterungen denkbarer, insbesondere immunologischer Mechanismen an. Neuere Studien, die der antibiotischen Behandlung der Arteriosklerose gelten, runden dieses Thema ab.

    Eine besondere Sitzung ist den reparativen Mechanismen der Gefäßwand gewidmet, also den Heilungsprozessen vor allem nach Eingriffen wie der Ballondilatation. In diesem Zusammenhang werden auch neue Verständnismodelle der Gefäßneubildung angesprochen, die große Bedeutung für den Patienten namentlich dann hat, wenn es keine Möglichkeit der mechanischen und operativen Revaskularisation mehr gibt. Nicht zuletzt wird die Gentherapie auf dem Ulmer Kongreß breiten Diskussionsraum einnehmen.

    Prof. Dr. Vinzenz Hombach, Ärztlicher Direktor der Abteilung Innere Medizin II der Universität Ulm, erläutert die Kongreß-Themen in einer Pressekonferenz am

    Montag, dem 29.5.2000, 11.00 Uhr
    in der Medizinischen Klinik der Universität auf dem Oberen Eselsberg, N 22, Raum 2624 (nach dem Haupteingang links gegenüber dem Kiosk).

    Die Pressevertreter sind dazu herzlich eingeladen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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