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26.05.2000 11:51

TRIBUN weltweites EXPO-Projekt der Universität Hannover

Monika Wegener Referat für Kommunikation und Marketing
Leibniz Universität Hannover

    Presseinformationen

    Pressestelle der Universität Hannover, Welfengarten 1, 30167 Hannover
    Telefon (05 11) 7 62-53 55/53 42, Fax (05 11) 7 62-53 91
    E-Mail: info@pressestelle.uni-hannover.de

    Hannover, 23. Mai 2000
    stb/47/00

    TRIBUN: Weltweites Expo Projekt der Universität Hannover
    Der Tauchroboter TRIBUN arbeitet dort, wo es für den Menschen gefährlich wird

    TRIBUN heißt der am Unterwassertechnikum Hannover entwickelte Tauchroboter. Sein Einsatzge-biet ist dort, wo es für den Menschen zu gefährlich ist. Er beobachtet, schneidet oder spürt bedroh-liche Risse z. B. in kerntechnischen Anlagen auf - und dies alles unter Wasser. TRIBUN ist ein Projekt des Instituts für Werkstoffkunde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Fertigungstechnik und Spanende Werkzeugmaschinen der Universität Hannover. Das Forschungsvorhaben ist eines der weltweiten EXPO-Projekte der Universität. Zur EXPO holt TRIBUN zweimal in der Woche Luft und taucht für die Besucher ab. Jeweils dienstags und donnerstags von 15 bis 17 Uhr können die Gäste den Tauchroboter mit einer Länge von 60 cm und einem Durchmesser von 22 cm bei der Arbeit bestaunen. "TRIBUN ist ein herausragendes Beispiel zum EXPO-Thema Mensch-Natur-Technik, wie es passender nicht sein könnte", erklärt Prof. Dr.-Ing. Heinz Haferkamp, Leiter des Instituts für Werkstoffkunde. Haferkamp: "Der intelligente, lernfähige und dem Menschen dienende Roboter ist ein Meilenstein auf dem Weg ins 21. Jahrhundert."

    Der Name TRIBUN steht für "Teilautonomes Robotersystem für Inspektion und Bearbeitung im Unterwasserbereich". Er wurde entwickelt für Reinigungs-, Wartungs- und Reparaturarbeiten an und in technischen Anlagen unter Wasser. Auch im Gewässerschutz kann der Tauchroboter ar-beiten. Er soll dort eingesetzt werden, wo es für Taucher zu gefährlich sein könnte: so z. B. in kerntechnischen oder chemischen Anlagen. Vier bis acht kleine Propeller treiben den Tauchroboter an.

    TRIBUN ist in seiner Art etwas Besonderes: Seine "Unterwasserroboterkollegen" können nur weni-ge spezielle Aufgaben übernehmen. TRIBUN kann mit seinem Stecksystem, so einfach wie von Lego, schnell umgerüstet und vielfältig eingesetzt werden. Er besteht aus einem universellen Trä-gerfahrzeug und speziellen Werkzeug- und Fahrzeugmodulen. "Sehen" kann er durch eine einge-baute Kamera. Durch seine modulartige Bauweise kann er mit ein und demselben System ver-schiedene Arbeiten unter Wasser erledigen. Im Idealfall kann noch direkt am Einsatzort auf Basis der aktuellen Vor-Ort-Informationen entschieden werden, in welcher Konfiguration TRIBUN abtau-chen soll. Für jeden Auftrag - ob es um Schneiden oder das Aufspüren von Rissen geht - werden verschiedene Funktionselemente speziell kombiniert und einfach in die Buchsen des Grundkörpers eingesteckt. Für den Einsatz in einer kerntechnischen Anlage, beispielsweise zur Bergung von Kleinteilen, wie Schrauben oder Muttern, hat der Benutzer von TRIBUN verschiedene Greifarme zur Auswahl. Eine Unterwasser-Führungsmaschine mit Sauggreifern erlaubt es, an ein Werkstück anzudocken und hoch präzise Arbeiten durchzuführen, wie beispielsweise die Suche nach feinen Rissen mittels Ultraschall.

    So selbständig TRIBUN auch wirkt, er bleibt immer "an der Leine". Die Steuerung funktioniert über eine Kabelverbindungen zum Computer und zur Energieversorgung. Die Bilder von TRIBUNs "Ka-meraaugen" werden dem Benutzer über eine Videobrille zur Verfügung gestellt, wobei ein Sensor zusätzlich die Kopfbewegungen erfasst und die Kameras entsprechend steuert.

    TRIBUN wurde innerhalb eines Sonderforschungsbereichs entwickelt, der es den Forschern er-möglicht hat, seit Ende der achtziger Jahre an dem Thema Unterwasserrobotik zu arbeiten. Als "marktfähige Nebenprodukte" haben sich 3D Visualisierungen, mit denen die Bewegung des Fahr-zeugs in der Arbeitsumgebung dargestellt werden kann, erwiesen - Hersteller herkömmlicher Un-terwasserfahrzeuge arbeiten bereits mit dieser Software. Im Hinblick auf die Diskussion um das Abschalten von Atomkraftwerken wird sicher auch TRIBUN selbst bald einen Arbeitsplatz finden.

    Hinweis an die Redaktionen
    Für weitere Fragen steht Ihnen Dipl.-Ing. Matthias Blaschke, Unterwassertechnikum Hannover des Instituts für Werkstoffkunde, Telefon: 0511/762-9835 oder E-Mail: blaschke@uwth.uni-hannover.de zur Verfügung. An-meldungen für Vorführen nimmt das Sekretariat unter 0511/762-9811 entgegen.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Geowissenschaften, Maschinenbau, Mathematik, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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