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06.06.2007 10:41

Krebsbehandlung mit Durchblick

Stefan Zorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

    MHH nimmt innovativen Linearbeschleuniger zur Strahlentherapie in Betrieb

    Jeder dritte bis vierte Mensch erkrankt im Laufe seines Lebens an Krebs. Neben der Operation und der Chemotherapie ist die Strahlentherapie die effektivste Möglichkeit, die Krankheit zu heilen: 40 Prozent aller Tumorheilungen werden mit dieser Methode erreicht. Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) hat einen weltweit einzigartigen Linearbeschleuniger in Betrieb genommen, der direkt im Bestrahlungsraum Echt-Zeit-Bilder des Körpers erstellt und damit eine punktgenaue Bestrahlung ermöglicht. "Wir sind sehr froh, dieses Gerät in der Hochschule für unsere Patienten einsetzen zu können. Zur Zeit ist die MHH die einzige Klinik im norddeutschen Raum, die über diese innovative Technik verfügt", betont Professor Dr. Johann Karstens, Direktor der MHH-Abteilung Strahlentherapie und Spezielle Onkologie. Das Gerät kostet zwei Millionen Euro.

    Bislang wurde vor einer Strahlentherapie die genaue Lage des Tumors mit den Aufnahmen eines Computertomographen bestimmt. Die Bilder wurden in den Bestrahlungscomputer eingelesen und so eine dreidimensionale Planung der Bestrahlung ermöglicht. Das Problem dabei: Die genauesten Daten können keine exakte Bestrahlung garantieren, wenn sich die Lage des Tumors zum Besipiel durch die Atmung, den Herzschlag oder Darmbewegungen verschiebt.

    Mit der neuen so genannten bildgeführten Präzisionsstrahlentherapie ist es möglich, direkt im Bestrahlungsraum Echt-Zeit-Bilder des Körpers zu erstellen und danach punktgenau zu bestrahlen. Erstellt werden die Aufnahmen mit der Röntgen-Volumen-Bildgebung: Diese Technik erfasst während einer 360-Grad-Rotation um den Patienten die genaue Position aller Strukturen in dem Bereich, der bestrahlt werden soll. Die aus vielen einzelnen Schnittaufnahmen zusammengefügten dreidimensionalen Bilder stehen dem Arzt oder der Ärztin in hervorragender Qualität sofort zur Verfügung, die folgende Bestrahlung trifft dann tatsächlich nur den Tumor und nicht das umliegende gesunde Gewebe.

    Weil die Strahlendosis präzise auf den Tumor gerichtet wird und das Nebengewebe nicht berührt, kann die Einzeldosis erhöht werden. Die Bestrahlung ist intensiver und damit schneller wirksam. Die Behandlungszeit für den einzelnen Patienten kann sich von vier bis acht Wochen mit täglicher Bestrahlung auf eine Woche mit täglicher Bestrahlung verkürzen. "Das ist für unsere Patienten eine wirkliche Erleichterung", sagt Professor Karstens.

    Weitere Informationen gibt Ihnen gern Professor Dr. Johann Karstens, Direktor der Abteilung Strahlentherapie und spezielle Onkologie, Telefon (0511) 532-2574.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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