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14.06.2007 09:38

Kohlendioxid im Boden speichern

Thomas Gazlig Kommunikation und Medien
Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren

    Berlin, 13. Juni 2007 - Heute beginnen die Vorarbeiten zur Injektion von Kohlendioxid in unterirdischen Speichern im brandenburgischen Ketzin. Dazu veranstaltet das GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ) einen Workshop, zu dem der Ministerpräsident von Brandenburg Matthias Platzeck und der EU-Kommissar für Energie Andris Piebalgs sowie weitere Vertreter von Wissenschaft, Politik und Industrie aus Europa und Deutschland erwartet werden.

    "Wenn es gelingt, die Kohlendioxid-Emissionen aus Kohlekraftwerken langfristig sicher im Untergrund zu speichern, können wir den Klimawandel bremsen. Damit gewinnen wir Zeit, um uns mit neuen Technologien aus der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu lösen", betonte Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. Das Forschungsprojekt CO2SINK wird unter Federführung des GFZ von einem Konsortium aus 18 Institutionen aus 9 europäischen Ländern durchgeführt, beteiligt sind Forschungseinrichtungen, Universitäten und Unternehmen.

    Die Veranstaltung ist mit einem Workshop verbunden, auf dem Wissenschaftler dieses Projekt, aber auch Projekte in anderen Ländern, vorstellen. Insbesondere geht es nun darum, zu untersuchen, ob das Kohlendioxid langfristig stabil im Untergrund verbleibt.

    Die CO2-Speicherung könnte in den nächsten Jahrzehnten eine wichtige Rolle spielen, um die international vereinbarten Reduktionsziele zu erreichen. Ketzin ist ein idealer Standort, da über porösen Sandsteinschichten Tonschichten liegen, die den Untergrund hermetisch abdichten. Bereits vor Jahrzehnten wurde dort schon Erdgas aus Sibirien in einer Sandsteinschicht in 250 bis 400 Meter Tiefe unter der Erde gelagert. Erkundungsbohrungen haben gezeigt, dass es dort noch mindestens eine weitere gut geeignete Speicherschicht in größerer Tiefe gibt, die nun genutzt werden können.
    Insgesamt sollen in den nächsten zwei Jahren 60.000 Tonnen injiziert werden. Dabei werden Wissenschaftler auch weltweit zum ersten Mal die Ausbreitung des CO2 am Ort der Injektion im Untergrund beobachten und sein Verhalten untertage untersuchen. Damit könnte sich in Ketzin entscheiden, ob die unterirdische Speicherung des Treibhausgases CO2 eine sichere und bezahlbare Option ist.

    Das detaillierte Programm finden Sie unter:
    http://www.gfz-potsdam.de/news/events/index.html

    Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit 25.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,3 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).

    Ansprechpartner für die Medien:

    Thomas Gazlig
    Dipl.-Biol./Dipl.-Journ.
    Leiter Kommunikation und Medien
    Büro Berlin
    Anna-Louisa-Karsch-Straße 2
    10178 Berlin
    Tel/Fax: 030 206 329-57/60
    presse@helmholtz.de

    Dr. Antonia Rötger
    Pressereferentin
    Tel.: 030 206 329-38
    antonia.roetger@helmholtz.de


    Weitere Informationen:

    http://www.helmholtz.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Geowissenschaften, Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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