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Wissenschaft
Nikolaus Henkel spricht über Bücher und Wissensorganisation im Übergang zur Neuzeit
Zu einer Gastvorlesung im Rahmen der Vorlesungsreihe "Bildungsgeschichte(n) - Bibliotheca Amploniana" lädt die Katholisch-Theologische Fakultät Erfurt ein. Prof. Dr. Nikolaus Henkel, Professor für Germanistik an der Universität Hamburg, wird über das Thema "Bücher und Wissensorganisation im Übergang zur Neuzeit. Die Bibliothek des Amplonius Rating" sprechen. Die öffentliche Vorlesung findet am Dienstag, dem 19. Juni 2007, 19.30 Uhr s.t., im Coelicum, Domstraße 10, statt.
Amplonius Rating, Doctor der Freien Künste und der Medizin, gehört zu den bemerkenswerten Intellektuellen des ausgehenden Mittelalters. Das Verzeichnis seiner Bibliothek (um 1410/12) zeigt ein System umfassender Wissensorganisation, dessen Grundlage die Grammatik und die Kenntnis der Klassiker bildet, das aber ebenso Philosophie, Mathematik, Naturwissenschaften und Medizin, Jura und Theologie einschloss. Wie Amplonius seinen immensen Bücherbestand ordnete und für die gezielte Benutzung erschloss, wie er die Texte hinsichtlich Kommentierung, Glossierung und Benutzbarkeit charakterisierte, wird in der Gastvorlesung anhand seines Bibliothekskatalogs verfolgt werden. Auf diese Weise soll ein Einblick in die bildungsgeschichtliche Situation am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit gewonnen werden.
Nikolaus Henkel wurde 1945 im Thüringischen Zella-Mehlis geboren. Nach dem Studium der Germanistik, Klassischen Philologie und Mittellateinischen Philologie wurde er 1974 an der LMU München promoviert. 1983/84 habilitierte er sich an der FU Berlin. Henkel lehrte in Berlin (FU), Göttingen und Regensburg, bevor er an die Universität Hamburg berufen wurde. Der Germanist ist Mitglied verschiedener Kommissionen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse, und der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München, Philosophisch-Historische Klasse. Er arbeitet außerdem im Bibliotheksausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit. Bei den wissenschaftlichen Reihen "Münchener Texte und Untersuchungen", "Studien zum Althochdeutschen" und "Hamburger Beiträge zur Germanistik" ist er Mitherausgeber. Seine Forschungsschwerpunkte gelten u.a. der deutschen Literatur im 12./13. Jahrhundert, Latein und Volkssprache im deutschen Mittelalter, der Antikerezeption im deutschen Mittelalter sowie dem Verhältnis von Bild und Text.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
Deutsch
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